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Harninkontinenz bei Frauen – (k)ein Thema für Hausärztinnen/Hausärzte?
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Published: | August 26, 2015 |
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Hintergrund: Viele Frauen sind zeitweise oder dauerhaft von Harninkontinenz betroffen und fühlen sich dadurch in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Die Vermutung liegt nahe, dass dieses Thema in Hausarztpraxen alltäglich ist. Studienergebnisse zeigen, dass dem nicht so ist.
Studienfrage: Ist Harninkontinenz in der hausärztlichen Versorgung von Bedeutung? Wie häufig werden Hausärztinnen/Hausärzte mit dem Thema konfrontiert? Welche Barrieren verhindern möglicherweise eine Thematisierung.
Methoden: In einer von der EU geförderten dänisch-deutschen Studie wurde 2014 eine Vollerhebung (N=930) unter Hausärztinnen/Hausärzten durchgeführt. Dazu wurde ein Fragebogen entwickelt und validiert. Die Datenanalyse umfasste deskriptive Auswertungen sowie Signifikanztests zur Prüfung von Subgruppenunterschieden.
Ergebnisse: Harninkontinenz ist eher selten Thema in der Hausarztpraxis. Auf einer Skala von 0 (keine Ansprache) bis 10 (häufige Ansprache) lag der Mittelwert bei 3,5. Ärztinnen (4,2) sprachen das Thema häufiger an als Ärzte (3,2). 54 % nannten Multimorbidität als Barriere, 28 % gaben an, in Bezug auf das Harninkontinenzmanagement unsicher zu sein. 41 % sagten, dass Harninkontinenz primär in gynäkologischen Praxen behandelt werden sollte.
Diskussion: Es sollte diskutiert werden, ob eine regelmäßige Ansprache des Themas, verbunden mit Beratungsstrategien, in der Hausarztpraxis etabliert werden könnten. Ein weiterer Fokus sollte auf dem Genderaspekt liegen: Wie kann die Versorgung von Frauen in Praxen von männlichen Hausärzten verbessert werden? Es wäre wünschenswert, mittels weitergehender Studien zu untersuchen, welchen Stellenwert das Thema in gynäkologischen Praxen einnimmt.