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„Zum Verstehen gehört ein Standortwechsel.“ – Kommunikation im Prozess der Integration von SAPV in die Primärversorung. Eine qualitative Pilotstudie
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Published: | August 26, 2015 |
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Hintergrund: Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) benötigt sensible und verstehbare Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Wenig erforscht ist, wie die Kommunikation zwischen HausärztInnen (HA), PatientInnen, Angehörigen und Palliative Care Team (PCT) im Versorgungsalltag erfolgt.
Studienfrage: Ziel der Studie ist der Einblick in Kommunikationsstrukturen der an der Integration von SAPV in den Versorgungsprozess beteiligten Akteure. Im Fokus stehen dabei persönliche Erfahrungen, bspw. mit Hürden und Schwierigkeiten der Kommunikation an der Schnittstelle von allgemeiner ambulanter Palliativversorgung und SAPV.
Methode: Qualitatives Studiendesign mit purposive sampling. Fokussierte Gruppendiskussionen (n=3) mit Versorgenden der AAPV und SAPV, Analyse mit formulierender Interpretation (Bohnsack) und Mapping Verfahren (Pelz et al.). Offene Leitfadeninterviews mit HA (n=2), PatientInnen (n=5) und Angehörigen (n=3), Auswertung mit Inhaltsanalyse (Mayring).
Ergebnisse: Für alle Befragten gilt Kommunikation als gelungen, wenn alle Beteiligten informiert und involviert sind. Dies wird jedoch häufig nicht erreicht. Sowohl HA als auch PCTs fühlen sich mangelhaft informiert und wünschen sich mehr persönlichen Austausch, transparente Klärung der Rollen, der Verantwortung und Aufgabenverteilung, sowie der Kompetenzen und ihrer Grenzen. HA betrachten PCTs als Ergänzung zu ihrer Arbeit. PatientInnen und Angehörige sind zufrieden mit der Informationsweitergabe, sehen aber Probleme in der Erreichbarkeit der HA und ihrer Kompetenz in der palliativen Versorgung.
Diskussion: Um Unzufriedenheit aufgrund von mangelnder Kommunikation auf Versorgerseite vorzubeugen, können gemeinsame Hausbesuche, regelmäßige Fallbesprechungen sowie offene Kommunikation über Unsicherheiten angemessen sein und die Versorgung für alle Beteiligten verbessern. Für PatientInnen und Angehörige sind eine aktive Inklusion in den Versorgungsprozess (auf sie Zugehen, frühzeitige Gesprächsangebote) sowie ein fester Ansprechpartner wichtig.