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Komplikationsmanagement einer Miliartuberkulose mit rezidivierenden Pneumothoraces und Kavernenbildung bei einem 14 Monate alten Jungen
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Text
Einleitung: Die globale Inzidenz der Tuberkulose ist hoch. Auch in Deutschland muß mit ca 200 neuen Erkrankungen pro Jahr im Kindesalter gerechnet werden. Die Gefahr einer Disseminierung ist im Kleinkindesalter besonders groß .
Material und Methoden: Wir berichten über den ungewöhnlichen Fall eines 14 Monate alten Jungen mit einer Miliartuberkulose und rezidivierenden Pneumothoraces infolge einer Kavernenbildung im Bereich der der linken Lunge. Nach mehreren reanimationspflichtigen Zuständen infolge des wiederholten mediastinalen Shifts und unbefriedigenden Drainageanlagen erfolgte die chirurgische Sanierung mit Thorakotomie und Lingularesektion einschließlich der Kaverne. Der postoperative Verlauf war aus chirurgischer Sicht unproblematisch. Die initiale T-Zell Funktionsstörung erholte sich nach 6 Wochen. Das Kind entwickelte indessen ein IRIS (immune reconstitution inflammatory syndrome) , was weitere Sauerstoff- und Prednisolontherapie für einige Wochen nach sich zog. Nach 1 Jahr präsentierte sich das Kind vollständig gesund.
Schlussfolgerung:
- Indikationen für eine chirurgische Intervention bei Tuberkulose sind im Kleinkindesalter selten
- in der Regel nur bei Resistenz der medikamentösen Behandlung oder bei Immundefizienz
- Das durchschnittliche Alter von Kindern mit chir. Intervention betrug in der Literatur 6,6–13 Jahre
- In der Literatur gibt es nur 2 Angaben von chirurgischer Intervention wegen Kavernenbildung bei Kleinstkindern