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CD95L-Blockade als therapeutisches Target beim Pankreaskarzinom
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Solide Tumore wie das duktale Pancreaskarzinom (PDAC) sind häufig mit ausgedehnten peritumoralen Entzündungsprozessen vergesellschaftet, die das Wachstum des Primärtumors und die Metastasierung beeinflussen können. Diese werden v.a. über sogenannte Todesrezeptoren, wie CD95 und TNFα vermittelt, die zur Stimulierung anti-apoptotischer Signalkaskaden führen. Die Aktivierung dieser Signalwege kann zu einer erhöhten Tumorgenese mit konsekutiver Metastasierung führen. Eine therapeutische Möglichkeit könnte daher in einer spezifischen Inhibierung von CD95 liegen. Dieser Therapieansatz wird am orthotopen Xenotransplantationsmodell untersucht.
Material und Methoden: Der Effekt des neuen CD95Liganden (CD95L)-Blocker in unterschiedlichen Konzentrationen auf das Wachstum von PDAC in vivo wurde im orthotopen SCID Pancreas-Xenotransplantationsmodell untersucht. Es wurden 1 × 106 Zellen PancTuIluc nach Aufbereitung in Matrigel direkt in das Pancreas inokuliert und unterschiedliche Konzentrationen des neuen CD95L-Blockers zweimal wöchentlich appliziert. Nach 28 Tagen erfolgte die Nekropsie mit Bestimmung der Tumorgröße und der Metastasenauswertung.
Ergebnisse: Es ließ sich eine signifikante konzentrationsabhängige Wirkung des Tumorwachstums im Vergleich zur Kontrollgruppe (Behandlung mit NaCl) nachweisen. Die stärkste Inhibierung konnte bei einer Konzentration von 25 mg/kg KG gezeigt werden. Hinsichtlich der Metastasierungsrate waren keine signifikanten Unterschiede zu beobachten.
Schlussfolgerung: Die Blockade von CD95L hat einen Einfluss auf das lokale Tumorwachstum im PDAC Tiermodell. Ein Einsatz dieser Substanzen könnte daher ein interessanter Therapieansatz, gerade bei ausgeprägten peritumoralen Entzündungsreaktionen sein, wie sie auch nach chirurgischen Interventionen vorkommen. Daher erscheint ein adjuvanter Therapieansatz möglicherweise sinnvoll, welcher derzeit im Tiermodell untersucht wird.