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Messung der subjektiven Gesundheit nach Knochen- und Gelenkinfektionen
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Knocheninfektionen und Gelenkinfektionen können mit gravierenden Folgen für die Betroffenen, ihr soziales Umfeld und das Gesundheitswesen einhergehen. Besonders die von den Patienten subjektiv erlebten Beeinträchtigungen des Gesundheitszustands wurden in der bisherigen Forschung nicht in ausreichendem Maße untersucht. Für die Messung der subjektiven Gesundheit kommen in klinischen Studien zahlreiche – möglicherweise auch ungeeignete – Instrumente zum Einsatz. Ziel dieser Studie ist es diese Instrumente über klinische Studien zu identifizieren. Die Studie ist Teil des Projektes MISSING (Managing Infections of the Skeletal System in Germany; BMBF-Förderkennzeichen 01EC1001B).
Material und Methoden: Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche wurden die Datenbanken MEDLINE, EMBASE, CINAHL, PsycINFO, PSYNDEX und ISI Web of Science nach Publikationen zur Messung der subjektiven Gesundheit bei Knochen- und Gelenkinfektionen durchsucht. Relevante Informationen, insbesondere zu eingesetzten Instrumenten, der Studienpopulation und der subjektiven Outcomes wurden mit Hilfe eines Extraktionsbogens ermittelt. In Anlehnung an das vom Medical Outcomes Trust entwickelte Schema werden insbesondere methodische Eigenschaften der verwendeten Erhebungsinstrumente dokumentiert. Alle Schritte wurden unabhängig von zwei Personen durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt konnten ausgehend von anfänglichen 5765 Publikationen 63 die Einschlusskriterien erfüllen, wobei 47 unterschiedliche Instrumente zum Einsatz kamen. Häufiger sind mehrere Instrumente in einer Studie verwendet worden. Die häufigsten Instrumente waren der SF-36 (n=21) und der WOMAC (n=10). Darüber hinaus kamen ebenfalls selbst entworfene Instrumente zur Messung der Zufriedenheit zum Einsatz. Mit Hilfe der visuellen Analogskala ist zudem in 11 Studien Schmerz gemessen worden.
Schlussfolgerung: Zur Messung der subjektiven Gesundheit nach Knochen- und Gelenkinfektionen kommt eine Vielzahl an Instrumenten zum Einsatz. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit den Einsatz der Instrumente im klinischen und wissenschaftlichen Kontext zu harmonisieren, indem unter Beachtung der Praktikabilität im klinischen Alltag sowie der psychometrischen Qualität Empfehlungen für den Einsatz von Instrumenten gegeben werden können.