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Funktionelle Erholung nach Amotio retinae mit Makulabeteiligung: Ist eine OP in den ersten 72 Stunden besser?
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Published: | May 24, 2016 |
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Hintergrund: Ziel war es, den Einfluss der zeitlichen Verzögerung zwischen Auftreten des zentral Funktionsverlusts und der chirurgischen Behandlung bei Amotio retinae mit Makulabeteiligung zu untersuchen.
Methoden: In einer retrospektiven Fallserie wurden konsekutiv alle Fälle mit primärer Amotio retinae mit Makulabeteiligung, die in der UKE Augenklinik zwischen Februar 2010 und Februar 2015 behandelt wurden, untersucht. Insgesamt wurden 1.727 Patienten von 6 Operateuren behandelt, von denen 89 (5,2%) die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllten. Das Hauptzielkriterium war der Visus nach Operation in Abhängigkeit der Symptomdauer. Weitere Zielkriterien waren der Einfluss des Alters und der OP-Methode. Die Symptomdauer wurde definiert als Zeit zwischen dem Auftreten des Visusverlust und der Operation.
Ergebnisse: Wurde eine Symptomdauer von 10 Tagen überschritten, wurde bei weiterer Verzögerung kein klinisch signifikanter Unterschied im postoperativen Visus mehr gefunden. Augen, die 3 Tage oder weniger Symptome zeigten, erzielten den besten Visus nach OP (p<0,001). Das Alter hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis, die Ergebnisse nach Vitrektomie waren signifikant besser als nach eindellender Operation.
Schlussfolgerung:
- 1.
- Bestehen die Symptome 10 Tage oder länger bleibt das endgültige Ergebnis vergleichbar und unabhängig von einer weiteren Verzögerung um bis zu 30 Tage.
- 2.
- Augen, die in den ersten drei Tage operiert wurden, erzielten ein besseres Ergebnis, als Augen mit längerer Verzögerung. Innerhalb der ersten 3 Tage konnten wir jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede finden.
- 3.
- Die Operation einer Amotio retinae mit Makulabeteiligung kann daher wahrscheinlich nicht verzögert werden, ohne eine schlechtere Prognose für den Visus in Kauf zu nehmen.