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GeSRU Alptraumsitzung: Lebensbedrohliche Blutung aus der A. iliaca als Spätkomplikation einer pelvinen Lymphadenektomie
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Published: | June 5, 2018 |
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Wir berichten über eine arterielle Arrosionsblutung aus der A. iliaca communis als ungewöhnliche Spätkomplikation nach radikaler Zystektomie mit extendierter pelviner Lymphadenektomie und Anlage eines Ileumconduits.
Die Patientin war zum Zeitpunkt 64 Jahre alt und in gutem Allgemeinzustand ohne wesentliche Vorerkrankungen. Histologisch handelte es sich um ein plasmazytoid-differenziertes Urothelkarzinom der Harnblase: pT4 pN3 (9/27) cM0 R1 G3 (high-grade). Der postoperative Verlauf war initial regelgerecht. Am 14. postoperativen Tag wurde die Patientin akut hämodynamisch instabil, sezernierte blutig aus dem Conduit und hatte einen Hb-Abfall. Die Computertomographie zeigte ein Hämatom im kleinen Becken mit Imbibierung des Conduits. Intraoperativ zeigte sich eine Arrosion der A. iliaca communis (AIC) rechts. Diese wurde mittels Gefäßnaht versorgt. Der linke Harnleiter konnte nicht re-anastomosiert werden, so dass eine Ureterokutaneostomie (UCN) angelegt wurde. Am 23. postoperativen Tag zeigte sich eine erneute Blutung aus der rechten AIC im Bereich der kranialen Gefäßnaht. Intraoperativ wurde die Gefäßwand exzidiert und ein Biopatch eingenäht. Das jetzt vollständig destruierte Conduit wurde im Rahmen des Eingriffs entfernt. Der für eine UCN zu kurze rechte Harnleiter wurde ligiert und ein Nephrostomiekatheter angelegt. Nach verzögertem Wundverschluss unter Vakuumtherapie konnte die Patientin am 73. Tag in die Anschlussheilbehandlung entlassen werden.