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Evaluation von Blasenfunktionsstörungen bzw. der Beeinträchtigung der Sexualität bei Frauen mit Doppelniere bei Z.n. Ureterreimplantation sowie Rekonstruktion des Trigonums und Blasenhalses
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Published: | June 5, 2018 |
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Bei Mädchen mit Doppelniere, ektoper Ureterozele oder Megaureter kann es nach Ureterozelenresektion bzw. Rekonstruktion des Trigonums und Blasenhalses zu einer Blasenfunktionsstörung und/oder Beeinträchtigung der Sexualität kommen.
In einer prospektiven Studie erhielten alle weiblichen Patienten mit Doppelniere, die sich einer Ureterreimplantation nach Psoas-Hitch und Rekonstruktion des Blasenhalses unterzogen hatten und älter als 6 Jahre waren, den validierten Kings’ Health Questionaire (KHQ) für die Harninkontinenz. Patientinnen, welche älter als 16 Jahre alt waren, erhielten zudem den validierten female sexual function index Questionnaire (FSFI) zur Einschätzung der Beeinflussung der weiblichen Sexualität.
Insgesamt beantworteten 32 Patientinnen (73%) die Fragebögen. Bezüglich der Harninkontinenz zeigte sich kein wesentlicher Unterschied im KHQ gegenüber der Normalbevölkerung. Das Auftreten rezidivierender Harnwegsinfektionen führte zu höheren Werten im KHQ. Die Punktezahl aller Kategorien lag unter 16 von 100 Punkten, lediglich im Bereich „persönliche Beziehung“ zeigte sich eine Beeinträchtigung mit durchschnittlich 24 Punkten. Insgesamt hatten 4/32 Patientinnen in einigen Domänen eine höhere Punktzahl.
21 Patienten (75%) beantworteten den FSI-Fragebogen. 9 Patienten hatten niedrigere Werte (unter 23) vor allem in der Kategorie „Sexuelles Verlangen und Orgasmus“. In den Domänen „Sexuelle Erregung und Lubrikation“ fanden sich die höchsten Werte. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Blasenfunktionsstörungen und der Sexualität.
Dies sind die ersten mittels validierten Fragebögen erhobenen Langzeitergebnisse bezüglich der Beeinflussung der Blasenfunktion und Sexualität bei Patientinnen mit Doppelniere und Z.n. Ureterreimplantation bei ektoper Ureterozele bzw. ektop mündendem Ureter. Die moderate Beeinträchtigung der Sexualität ist multifaktoriell und mit der Normalbevölkerung vergleichbar.