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Einfluss eines hohen präoperativen PSA-Werts (≥50 ng/ml) auf das Überleben nach radikaler Prostatektomie
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Published: | June 5, 2018 |
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Einleitung: Patienten mit hohen präoperativen PSA-Werten können zum Zeitpunkt einer radikalen Prostatektomie unentdeckte Metastasen haben, was mit einem schlechteren Outcome verbunden sein kann.
Material und Methoden: 466 Patienten mit einem klinisch lokalisierten Prostatakarzinom, einem PSA-Wert ≥50ng/ml und ohne Hinweis auf eine Fernmetastasierung in der Bildgebung (CT und Knochenszintigraphie), die zwischen 1992 und 2015 in der Martini-Klinik radikal prostatektomiert wurden, wurden ausgewertet. Patienten wurden bezüglich Ihres PSA-Wertes stratifiziert (50-100 (n=356) and ≥100 (n=110) ng/ml) und der Einfluss des PSA-Werts auf das krebsspezifische Überleben (CSS) untersucht. Darüber hinaus wurde das CSS mit n=1816 Hochrisiko-Patienten mit einemPSA-Wert von 20-50 ng/ml verglichen.
Ergebnisse: Das mediane Follow-up betrug 49.7 Monate. Das 5-Jahres CSS lag bei 92.4% und 90.7% für Patienten mit einem PSA von 50-100 und ≥100ng/ml, verglichen mit 98.0% für Patienten mit einem PSA-Wert von 20-50 ng/ml (p < 0.001). Auch in multivariablen Analyse, nach Kontrolle für prä- und postoperative Prognosefaktoren (Absetzungsrand, Gleason-score, cT und pT-Stadium, pN-Status) war eine hoher PSA-Wert mit einem statistisch signifikantem schlechteren CSS vergesellschaftet.
Schlussfolgerung: Ein PSA-Wert ≥50ng/ml vor radikaler Prostatektomie ist ein unabhängiger Prognosefaktor, der mit einem schlechteren CSS verbunden ist und stellt einen Hinweis auf eine bestehenden (Fern-)Metastasierung dar. Darüber sollten Patienten vor einer etwaigen Operation unterrichtet werden und einem multimodalen Therapiekonzept zugeführt werden.