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Effektives Vorsorgemanagement in der Familienpraxis: Benefit für Kinder, Eltern und Praxisteam
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Published: | May 6, 2016 |
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Die klassischen Vorsorgeuntersuchungen sind als gesundheitliche Prävention eine effektive Maßnahme zur Früherkennung von Gesundheitsstörungen bei Kindern. Einerseits bindet diese zeitintensive Untersuchung Praxisressourcen, andererseits erfolgt die Vergütung außerhalb des Regelleistungs-Volumens und ist so wirtschaftlich attraktiv. Da die Zahl dieser Untersuchungen durch die Pflicht zur Teilnahme in Berlin deutlich zugenommen hat, ist ein sinnvolles Management angebracht.
Das wichtigste Prinzip ist die Delegierung nichtärztlicher Tätigkeiten. So wird das Zeitkontingent der Ärzte entlastet, andererseits die Arbeit mit Eltern und Patienten für die Medizinische Fachangestellte (MFA) lukrativer. Jeweils eine MFA betreut und befragt Eltern und Kind, erhebt die Körpermaße, führt standardisierte Entwicklungstestungen durch, berät die Eltern und bereitet die ärztliche Untersuchung vor. Von Vorteil ist, dass die nicht ärztlichen Mitarbeiter i.d.R. einen emotional unbeschwerteren Zugang zum Kind haben und so die Compliance im Vergleich wesentlich besser ist.
Der ärztliche Teil besteht in der Sichtung der erhobenen Untersuchungs-Ergebnisse, der Patienten-Untersuchung und Beobachtung sowie dem abschließenden Elterngespräch. Besonderheiten des altersgemäßen Untersuchungsablaufes werden jeweils beachtet: bei der U3 ist dies beispielsweise Hüftsono-Untersuchung sowie die Impf-Aufklärung, die Hör- und Sehteste bei der U8 werden an externe Fachärzte delegiert.
Zusammenfassend sind die Arbeitsteilung sowie Kooperation von MFA und Arzt unter Ausnutzung aller Praxisressourcen (Raumsituation, EDV, Terminmanagement) die entscheidenden Faktoren für unseren Algorithmus betreffs Vorsorgeuntersuchungen. So ist es möglich, pro Quartal mehr als 600 (ca. 12/Tag) dieser Untersuchungen durchzuführen.