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Einfluss der Glaukomstadien auf die coreale Biomechanik
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Published: | November 24, 2010 |
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Hintergrund: Unser Ziel war es die biomechanischen Parameter der Hornhaut bei unterschiedlichen Glaukomstadien zu untersuchen.
Methode: In einer prospektiven Studie wurden 437 Patienten und 78 gesunde Probanden untersucht. Es wurden unterschiedliche Gruppen miteinander verglichen: Augengesunde, okuläre Hypertention (OHT), Normaldruckglaukome (NTG) und primär chronische Offenwinkelglaukome (POAG). Bei den Glaukomen wurden anhand der „Cup to Disk“-Ratio (CDR) und des Gesichtsfelddefektes unterschiedliche Stadien verglichen: 1. präperimetisch, 2. moderat und 3. fortgeschritten.
Mit dem Ocular Response Analyzer (ORA) wurden die corneale Hysterese (CH) und der corneale Widerstandsfaktor (CRF) der einzelnen Gruppen in vivo erhoben. Anschließend wurden diese anhand der Formeln (siehe unten) vom möglichen Einflussfaktoren [zentrale HH-Dicke (CCT) und Augeninnendruck (IOD)] korrigiert.
Formula 1: CHkorr = CH-(0,2 mmHg) x (18-IOD) + (0,02 mmHg) x (540-CCT); Formula 2: CRFkorr = CRF + (0,1 mmHg) x (18-IOD) + (0,02mmHg) x (540-CCT).
Ergebnisse: Die CHkorr unterscheidet sich zwischen OHT-, Normal- und Glaukomaugen (P=0,001) und verringert sich statistisch signifikant in entsprechender Reihenfolge von 11,7±1,91, 10,9±1,22 und 9,4±1,71 mmHg. Ebenso registrierten wir zwischen den 3 Glaukomstadien eine Abnahme von „Stage 1“ 9,7±1,23, „Stage 2“ 9,3±2,15 and „Stage 3“ 9,0±1,19 mmHg.
Beim CRFkorr besteht zwischen den einzelnen Gruppen auch ein signifikanter Unterschied (P=0,0021). OHT-12,5±1,46, Normal- 11,4±1,16 und Glaukomaugen 9,6±1,64 mmHg. Die Stadien unterscheiden sich 10,0±1,28, 9,5±1,34 und 9,3±1,46 mmHg. Zwischen NTG und POAG besteht kein Unterschied.
Zusammenfassung: Die corneale Biomechanik unterscheidet sich zwischen Augengesunden, OHT- und Glaukompatienten. Die Elastizität der Gewebe nimmt mit zunehmendem Glaukomstadium immer weiter ab. Das bedeutet, dass das Gewebe mechanischem Stress direkter ausgesetzt ist. Die ORA Untersuchung stellt eine Möglichkeit dar, Patienten mit einer verminderten Gewebeelastizität herauszufiltern und forciert zu behandeln.