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Zusammenhang von Phakoenergie und Kernhärte
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Published: | February 2, 2017 |
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Fragestellung: Der Energieeintrag während einer Katarakt-OP wird oft als „effektive Phakozeit“ angegeben. Ein direkter Rückschluß auf eine physikalische Energiemenge [J] ist nicht möglich. Wir haben untersucht, in welchem Zusammenhang diese Energie mit der Härte des Linsenkerns steht.
Methoden: Die Härte des Linsenkerns wurde prä- und intraoperativ nach dem LOCS III-Schema bestimmt (nucleus opacity, NO). Die effektive Phakozeit (EPT) der Alcon Centurion-Maschine wurde protokolliert. Der Operateur war immer derselbe, es wurde immer ein 2.2mm Zugang mit dem dem 30° balanced Tip verwendet und torsionale mit longitudinaler Phako kombiniert. EPT wurde anschließend über NO aufgetragen und analysiert und zwar getrennt für manuelle Phako (MP) und Femtolaser-assisierte Phako (FP).
Ergebnisse: 337 Operationen wurden analysiert, 146 FP und 191 MP. Die Kernhärte NO betrug im Mittel 3,16 bei FP, 3,41 bei MP. Mediane EPT war 0,76 s bei FP und 2,54 s bei MP. Der Zusammenhang zwischen EPT und NO war ein exponentieller. Bei den vorgelaserten Linsen verschiebt sich die Kurve um 0,5 NO-Stufen nach links, d.h. eine Linse NO4 Härte wird auf NO ≈ 3,5 aufgeweicht.
Schlussfolgerung: Der Zusammenhang zwischen Energieaufwand und Kernhärte ist nicht linear, sondern exponentiell. Der Lasereinsatz kann – abhängig vom eingesetzten Schnittmuster – die Phakoenergie reduzieren, als wenn die Linse von vornherein einer weicheren Kategorie angehört hätte.