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Größenvarianz oder Glaukom: Differentialdiagnose der verdächtigen Papille im SD-OCT
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Published: | February 2, 2017 |
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Hintergrund: Die quantitative Bestimmung der Nervenfaserschicht an der Bruch'schen Membran Öffnung (BMO) und im peripapillären Kreisscan (RNFL) stellt den aktuellsten Ansatz zur bildgebenden Diagnostik und Verlaufsbeurteilung bei Glaukom dar. Anatomisch auffällige, große oder kleine Papillen stellen den Untersucher vor Herausforderungen.
Methoden: Konsekutive Patienten der Bonner Glaukom-Sprechstunde wurden hinsichtlich Papillengröße und anatomischer Auffälligkeit sortiert. Sämtliche Papillen wurden per BMO- und RNFL-Analyse dokumentiert und die Befunde mit jeweiligen Glaukomparametern (IOD, Gesichtsfeld, HRT) verglichen. BMO-Größe und funduskopisch ermittelte Papillengröße wurden statistisch korreliert.
Ergebnisse: Bei Mikro- und Makropapillen zeigen sich eine nur mäßige statistische Korrelationen der BMO-Größe und der funduskopischen Papillengröße (Koeffizient r = 0,53; n=111). Anatomisch variante Papillen zeigen häufig Abweichungen in der software-assistierten RNFL- und BMO-Detektion, die anhand von Einzelscans beurteilt werden müssen.
Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zu Normalpapillen stellt die Beurteilung möglicher pathologischer Veränderungen bei anatomischen Normvarianten, großen und kleinen Papillen besondere Anforderungen. Individuelle Verlaufsbeobachtungen per SD-OCT ermöglichen aber auch bei varianten Papillen die Detektion feinster Strukturveränderungen.