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Hoher präoperativer Plasma-Fibrinogen-Spiegel als unabhängiger negativer Prognosefaktor bezüglich des krebsspezifischen-, metastasenfreien- und Gesamtüberlebens von Nierenzellkarzinompatienten in einer europäischen Single-Center Serie
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Published: | April 23, 2013 |
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Fragestellung: Der Plasma-Fibrinogen-Spiegel wurde wiederholt als relevant in der humanen Tumorzellinvasion, als auch in der Entstehung von Metastasen beschrieben. Vorangehende Studien mit geringer Fallzahl haben den Plasma-Fibrinogen-Spiegel als prognostischen Faktor für das klinische Outcome bei nicht-metastasierten Nierenzellkarzinompatienten genannt. Wir untersuchten die prognostische Wertigkeit des präoperativen Plasma-Fibrinogen-Spiegels in einer europäischen Kohorte von Nierenzellkarzinompatienten.
Methodik: Daten von 994 konsekutiven, nicht-metastasierten Nierenzellkarzinompatienten, operiert an einem Single-Center mittels radikaler oder partieller Nephrektomie zwischen 2000 und 2010, wurden evaluiert. Der präoperative Plasma-Fibrinogen-Spiegel wurde am Vortag der chirurgischen Intervention erhoben, wobei Patienten anhand einer ROC-Analyse entsprechend eines optimierten cut-off von 466mg/dL kategorisiert wurden. Krebsspezifisches-, metastasenfreies-, sowie das Gesamtüberleben wurden mittels Kaplan-Meier Methode untersucht. Um eine unabhängige prognostische Wertigkeit des Plasma-Fibrinogen-Spiegels zu evaluieren, wurde eine multivariate Regressionsanalyse (Cox) bezüglich aller drei genannten Endpunkte angeschlossen.
Ergebnis: Ein erhöhter Plasma-Fibrinogen-Spiegel zeigte eine Assoziation mit bekannten Prognosefaktoren, wie Lebensalter, fortgeschrittenes Tumorstadium, Tumorgrad und histologischer Tumornekrose (alle p< 0.05). Multivariat zeigte ein präoperativ erhöhter Plasma-Fibrinogen-Spiegel eine statistisch signifikante Assoziation mit schlechter Prognose für krebsspezifisches- (HR=2.47, 95%CI=1.49-4.11, p< 0.001), metastasenfreies- (HR=2.15, 95%CI=1.44-3.22, p< 0.001), als auch das Gesamtüberleben (HR=2.48, 95%CI=1.80-3.40, p< 0.001) der untersuchten Patienten.
Schlussfolgerung: Bezogen auf das krebsspezifische-, metastasenfreie- und Gesamtüberleben des untersuchten Kollektivs repräsentierte der präoperative Plasma-Fibrinogen-Spiegel einen robusten und unabhängigen Prognosefaktor. Insofern könnte dieser einfach zu identifizierende Laborparameter künftig prognostische Relevanz erhalten.