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Stellenwert der Sepsis im (Luft-)Rettungsdienst
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Published: | November 12, 2013 |
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Fragestellung: In einer aufwendigen Studie wurde von über 400 000 Patienten, die über den Rettungsdienst in Kliniken eingeliefert wurden, der Krankheitsverlauf nachverfolgt. Überraschender Weise zeigten sich in diesem Patientengut mehr Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock als Patienten mit Herzinfarkt oder Schlaganfall [1].
Kumar et al. [2] konnten hingegen zeigen, dass eine Verzögerung in der antibiotischen Behandlung bei Patienten mit septischem Schock deutlich die Überlebensrate senken kann. Die Konsequenz aus beiden Arbeiten könnte demnach sein, dass die antibiotische Therapie bereits im Rettungsdienst beginnen sollte.
Material und Methoden: In einer eigenen klinischen Untersuchung wurde die Praktikabilität eines „Sepsis-Kits“ überprüft. Hierbei wurden vier Rettungsmittel mit einer Zusammenstellung aus Blutkulturflaschen und einer Antibiose mit Ceftriaxon ausgestattet. Bisher wurden die Daten von 56 Patienten erhoben und auf die Dauer bis zur Antibiotikagabe, Erkrankungsschwere der Patienten, den klinischen Volumenbedarf sowie auf die mikrobiologischen Ergebnisse und den weiteren klinischen Verlauf analysiert.
Ergebnisse: Die Diagnose Sepsis wurde bei 49 Patienten retrospektiv bestätigt. Bei 26 Patienten fand sich eine schwere Sepsis bzw. ein septischer Schock. Bei 61% der Patienten wurde eine postive Blutkultur nachgewiesen. Ceftriaxon stellte sich allerdings lediglich in 69% als effektive Antibiose heraus.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse ermutigen zu einer großen prospektiven klinischen Studie um einen möglichen Vorteil für septische Patienten in Bezug auf Mortalität durch die frühzeitige präklinische Verabreichung von Antibiotikatherapie zu überprüfen.