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Pathologischer Kopfimpulstest bei zerebellärem Infarkt mit isoliertem Schwindel
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Published: | May 11, 2016 |
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Einleitung: Der Fall einer Patientin, die sich mit seit Mai 2015 rezidivierendem Drehschwindel und persistierendem Unsicherheitsgefühl vorstellte, soll präsentiert werden. Eine Hörminderung und Tinnitus wurden verneint.
Methoden: Eine ausführliche neurootologische und radiologische Abklärung erfolgten, einschliesslich DWI-MRI und Video-Kopfimpulstest.
Ergebnisse: Das Audiogramm zeigte beidseits eine Innenohrsenke bei 2kHz. Klinisch zeigte sich initial ein Lagerungsschwindel rechts, der nach der Durchführung von Sémont-Manövern im Verlauf nicht mehr auslösbar war. Zudem ein Spontannystagmus nach links, mit Zunahme beim Blick nach links und Abschwächung beim Blick nach rechts. Sowohl der klinische Head-Impuls-Test als auch der Video-Head-Impuls-Test waren links pathologisch. Ein MRT zeigte einen zerebellären mPICA-Infarkt links.
Schlussfolgerungen: Dies ist der erste Bericht eines pathologischen Video-Kopfimpulstests bei zerebellärem Infarkt. Der Spontannystagmus nach links, der gut zu einem peripher vestibulären Defizit rechts gepasst hätte, stimmte in der Richtung nicht mit dem pathologischen Head-Impuls-Test links überein, weswegen ein MRT veranlasst wurde. Dieses zeigte einen linksseitigen Kleinhirninfarkt. Bei Spontannystagmus und ipsilateralem pathologischem Head-Impuls-Test, sollte also auch bei Fehlen weiterer zerebellärer Symptome ein MRT zum Ausschluss eines Kleinhirninfarktes veranlasst werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.