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Kultivierung und histologische Aufarbeitung von humanem Speicheldrüsengewebe in einer dreidimensionalen Polyurethanmatrix
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Patienten, die auf Grund eines Malignoms von Kopf und Hals bestrahlt werden, erleiden häufig einen funktionellen Verlust des Speicheldrüsengewebes und eine daraus resultierende Xerostomie. Die Generierung einer artifiziellen Drüse ist Gegenstand verschiedener Forschungsbemühungen. Im vorliegenden Projekt wurde ein neuartiger dreidimensionaler Polyurethanschaum (PU) als Trägermaterial zur optimalen Kultivierung mit humanen, nativen Speicheldrüsenzellen der Ohrspeicheldrüse besiedelt.
Methoden: Runde PU-Matrices (5x3mm; n=15) wurden in vitro mit 0,5x106humanen Speicheldrüsenzellen der Gl.parotis von 5 verschiedenen Patienten besiedelt und für 1, 2 und 3 Wochen im Brutschrank kultiviert. Von den Matrices wurden Kryoschnitte angefertigt und diese konventionell (HE) und immunhistochemisch (α-Amylase, Aquaporin und Cytokeratin) gefärbt.
Ergebnisse: Die konventionell gefärbten Schnitte zeigten ein gutes Wachstum der Zellen. Die immunhistochemische Analyse ergab für α-Amylase, Aquaporin und Cytokeratin bei längerer Kultivierung eine geringere Anfärbbarkeit.
Fazit: Eine Besiedelung der PU-Matrices mit nativen, humanen Speicheldrüsenzellen ist unter Erhalt der Funktion der Drüsenzellen möglich. Es tritt jedoch bei längerer Kultivierungsdauer im Inneren der Matrices ein nutritives Defizit auf. Einen möglichen Lösungsansatz bietet die Integration eines Gefäßstiels zur Vaskularisierung der Matrices wie er im Mausmodell beschrieben wurde.