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Mesenchymales Hamartom als Ursache einer Fazialisparese
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Das mesenchymale Hamartom ist ein seltener benigner Tumor, dessen Auftreten in der Primärliteratur insbesondere für Leber- und Brustwandgewebe beschrieben ist. Wir berichten über den seltenen Fall eines retroaurikulär lokalisierten mesenchymalen Hamartoms, das mit einer plötzlich aufgetretenen linksseitigen Fazialisparese assoziiert war.
Anamnese und Klinik: In der Notaufnahme unserer Abteilung stellte sich eine 35-jährige Patientin mit einer akut aufgetretenen linksseitigen peripheren Fazialisparese vor. Die Patientin berichtete, dass sie seit ihrer Kindheit an einem retroaurikulär lokalisierten, hart tastbaren Tumor mit einer Größe von ca. 4cm Durchmesser leide. Die klinische HNO-ärztliche Untersuchung war bis auf den Tumor und die Parese unauffällig. Nach der House-Brackmann Klassifikation entsprach die linksseitige Fazialisparese einem Grad IV.
Diagnostik: Als diagnostische Maßnahmen wurden eine Feinnadelbiopsie, eine CT- und eine MRT-Untersuchung der Tumorläsion durchgeführt. Die Feinnadelbiopsie erbrachte keine spezifischen weiterführenden Ergebnisse. In der radiologischen Bildgebung zeigte sich eine 4,5cm x 3cm x 4,5cm große Raumforderung rechts dorsal der Glandula parotidea, die die Drüse komprimierte und nach ventral verdrängte. Eine artdiagnostische Beurteilung war nicht möglich.
Therapie: Es erfolgte die chirurgische Exstirpation der retroaurikulären Raumforderung. Die histologische Untersuchung des Präparates ergab als Diagnose mesenchymales Hamartom, auch Mesenchymom genannt.
Schlussfolgerungen: Wir halten die Fazialisläsion aufgrund der Parotisverlagerung durch den Tumor für wahrscheinlich. Differentialdiagnostisch sollten als Ursache einer Parese daher für raumfordernde cervicale Prozesse auch immer seltene benigne Tumoren wie das Hamartom bedacht werden.