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Der Einfluss des zirkadianen Rhythmus auf die Beantwortung der Epworth-Schläfrigkeits-Skala
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Die Epworth-Schläfrigkeits-Skala (ESS) wird zur Beurteilung der Tagesschläfrigkeit über einen längeren Zeitraum routinemäßig bei Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen (SBAS) eingesetzt. Es liegen keine Daten über den Einfluss der aktuellen Vigilanz auf die Beantwortung der Fragen der ESS vor. Differierende Summen-Scores durch den Einfluss des zirkadianen Rhythmus wären zu vermuten.
Methoden: Es wurden 112 konsekutive Patienten mit Verdacht auf SBAS in die Studie eingeschlossen. Die ESS wurde zu drei Zeitpunkten (8:00, 15:00, 20:00) beantwortet. Als Referenzwerte dienten die Karolinska- und die Stanford-Schläfrigkeits-Skala (KSS, SSS) zur Evaluation der momentanen Schläfrigkeit. Die Skalen wurden am Tag vor (Tag 1) und nach einer Diagnostik-Polysomnographie (PSG)-Nacht (Tag 2), sowie nach einer optionalen CPAP-Therapie-Nacht (Tag 3) ausgefüllt.
Ergebnisse: Die Probanden gaben an Tag 1 und Tag 3, 8:00 eine geringere aktuelle Schläfrigkeit (KSS, SSS) im Vergleich zu 15:00 und 20:00 an. An Tag 2, nach Diagnostik wurde um 8:00 eine erhöhte Schläfrigkeit gemessen im Vergleich zu Tag 1 und 3. Der ESS-Score wurde weder durch den zirkadianen Rhythmus, noch durch die Schlaflabornächte beeinflusst.
Schlussfolgerung: Die KSS und SSS spiegeln als Messinstrument für die aktuelle Schläfrigkeit die tageszeitlichen Vigilanzschwankungen durch den zirkadianen Rhythmus wieder. Eine PSG-Diagnostik-Nacht erhöht die Tagesschläfrigkeit am nachfolgenden Tag mit Aufhebung der zirkadianen Vigilanz. Die Beantwortung der ESS wird weder durch die tageszeitlichen Vigilanzschwankungen, noch durch die post-diagnostische Vigilanzminderung beeinflusst. Die ESS scheint nach vorliegenden Ergebnissen ein valider Test zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit über einen längeren Zeitraum zu sein.