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Zur Statistik von Sprachtests
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Published: | April 4, 2012 |
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Bei Sprachtests ist die Reproduzierbarkeit der ermittelten Ergebnisse und damit der Einfluss von zufälligen Streuungen aufeinander folgender Messungen neben Listeneffekten von größtem Interesse.
Sofern als Ergebnisse nur Korrekt/Falsch-Antworten ermittelt werden, kann unter der Annahme der Unabhängigkeit aufeinander folgender Testitems eine Binomialverteilung postuliert werden.
Bereits 1978 modellierten Thorton und Raffin [1] mit Näherungsformeln die Test-Retest-Reliabilität. Steffens hat dies auf die Regensburger Variante des Oldenburger Kinderreimtests übertragen [2].
Wir überprüfen mit Monte-Carlo-Simulationen (in MatLab, The Mathworks, Inc., Natick, Mass., USA) die damaligen Näherungen und geben für verschiedene Sprachtests bzw. für verschiedene Testlistenlänge N Korrekturen an.
Die Stabilität der Simulationen nimmt besonders für große z.B. 95%-Konfidenzintervalle bei steigendem N ab, da das Test-Retest-Tableau in den hierfür auswertenden Bins immer dünner besetzt wird. Auch hier werden durch Simulation erzeugte Abschätzungen vorgelegt.
Für geschlossene Tests werden weiter Sprachtestergebnisgrenzen angegeben, ab welcher die Ergebnisse von der zufälligen Auswahl der Testitems abgegrenzt werden können.
Weiter wird von einer laufenden Erhebung zur Prüfung der Verteilung der Test-Retest-Reliabilität beim Freiburger Einsilber-Sprachverständlichkeitstest bei Probanden und Patienten berichtet.
Literatur
- 1.
- Thorton AR, Raffin MJM. Speech-discrimination scores modeled as a binomial variable. Speech Hearing Research. 1978;21:507-18.
- 2.
- Steffens Th. Test-Retest-Differenz der Regensburger Variante des OLKI-Reimtests im sprachsimulierenden Störgeräusch bei Kindern mit Hörgeräten. Z Audiol. 2006;45(3):88-99.