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Die bioelektronische Schnittstelle implantierbarer Hörsysteme
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Published: | April 4, 2012 |
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Hintergrund: Cochlea Implantate (CIs) oder Hirnstamm-Implantate (ABIs) sind wirksame Möglichkeiten einer Hörrehabilitation für hochgradig schwerhörige und taube Patienten. Doch auch bei der Versorgung mit einem CI, das in der klinischen Routine weltweit zum Einsatz kommt, gibt es Patienten, bei denen ein nur unzufriedenstellendes Ergebnis erzielt wird. Ein Grund hierfür wird in der mangelhaften Ankopplung der auditorischen Neurone an die Elektroden, der sogenannten bioelektronischen Schnittstelle, gesehen. Ziel des Vortrags ist es, Möglichkeiten zur Verbesserung dieser Ankopplung darzulegen.
Material und Methoden: In Zellkulturversuchen mit auditorischen Neuronen werden verschiedene Wachstumsfaktoren und small molecules auf ihre Wirkung untersucht, ob sie das Überleben der auditorischen Neurone verbessern und das Neuritenwachstum stimulieren können. Daneben werden die Biokompatibilität möglicher Beschichtungsmaterialien und deren unterschiedliche Oberflächenstrukturierung auf eine Anwendung zur gerichteten Neuritogenese auditorischer Neurone getestet. Ausblickend werden erste in vitro Versuche zur Nutzung auditorischer Stamm- und Vorläuferzellen im Zusammenhang mit implantierbaren Hörsystemen vorgestellt.
Ergebnisse & Schlussfolgerung: In vitro Ergebnisse zur Entwicklungsbiologie der auditorischen Neurone geben Hoffnung auf einen baldigen Einsatz von Wachstumsfaktoren oder spezifische Elektrodenträgerbeschichtungen zur Verbesserung der bioelektronischen Ankopplung. Der Einsatz von Stammzellen oder neuralen Vorläuferzellen zur besseren Ankopplung implantierbarer Hörsysteme an die zentrale Hörbahn ist für den klinischen Einsatz bisher noch nicht absehbar.