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Erste Erfahrungen mit der Anwendung einer laseraktivierbaren Stapesprothese in der Otosklerosechirurgie
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Published: | April 4, 2012 |
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Die Stapesplastik ist heute ein weitreichend standardisiertes Verfahren mit dem alleinigen Ziel der Hörverbesserung. Clip- oder selbstschließende Prothesen sind Beispiele für Verbesserungsvorschläge, die nach der Literatur jedoch nicht alle überzeugen. Ein wichtiges verbesserungswürdiges Detailproblem stellt nach wie vor die Befestigung der Stapesprothese am langen Ambossfortsatz dar. Eine unzureichende Fixierung, eine Prothesenlockerung und die Gefahr der Ambossnekrose sind bekannte Phänomene, die neben dem Geschick des Operateurs das Hörresultat beeinflussen.
Wir berichten hier über die ersten Erfahrungen mit einer laseraktivierten Stapesprothese. Die adaptierte Operationstechnik und die Anwendung eines Faserlasers erlauben den kontrollierten, schrittweisen Schluss der Prothese am langen Ambossfortsatz. Die von uns verwendete Diodenlaserfaser mit einer auf die Prothesengeometrie abgestimmten Strahlbreite erlaubt zum Einen eine punktgenaue Applizierbarkeit des Lasers, zum Anderen sind nur geringste Energiemengen zur Anmodellierung der Prothese notwendig. Somit wird das Risiko thermischer Schäden am Amboss minimiert. Ferner reduziert die 3-Punkt-Fixierung der Prothese die Gefahr einer Ambossnekrose.
Unsere Untersuchungen zur Lasermechanik der Prothese ex vivo und intraoperativ zeigen, dass die Prothese sicher und effektiv am Amboss fixiert werden kann. Die postoperative Schallleitung liegt unter 5 dB. In den Händen eines erfahrenen Operateurs war die Standardabweichung geringer als bei herkömmlichen Pistonprothesen. Geringe postoperative Schallleitung und leichte Handhabbarkeit charakterisieren diese Stapesprothese als erfolgversprechende Neuentwicklung im Bereich der Stapeschirurgie.