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Geschlechter-spezifische Unterschiede in der Regulation der Innenohrdurchblutung
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Published: | April 4, 2012 |
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Eine adequate Blutversorgung der Cochlea ist entscheidend verantwortlich für die normale Hörfunktion. In dieser Arbeit untersuchten wir geschlechtsspezifisch Unterschiede des myogenen Tonus und der Kalziumsensitivität in den blutversorgenden Arterien der Cochlea sowie die Rolle von endogenem NO in der Vermittlung einer Vasorelaxation. Ebenso berechneten wir die mögliche Kapazitätsteigerung des cochleärem Blutfluss. Gefäßdurchmesser und zytosolisches Kalzium wurden mittels konfokaler Mikrofluorometrie in pressurisierten Gefäßsegmenten von männlichen und weiblichen Tieren gemessen. Die Anwesenheit des NO-synthase Inhibitor L-NNA führte zu einem Anstieg der druckabhängigen Konstriktion in der Spiralarterien (SA) männlicher Tiere jedoch nicht in der SA weiblicher Tiere. L-NNA führte zusätzlich zu einer Erhöhung der Kalziumsensitivität in männlichen Tieren. Diese konnte mit dem Rho-kinase Inhibitor Y27632 gehemmt werden. Der Kalziumkanalblocker Nifedepin reduzierte den L-NNA induzierten Tonus in beiden Tieren um ~50% und um ~85% zusammen mit Y27632. Der maximal erreichbare Anstieg des cochleären Blutflusses durch Vasorelaxation war geschätzte 2,4–3,6 fach. Dies ist geringer als der dynamisch Bereich des endocochleären Potentials und dem damit möglichen metabolischen Umsatz in der Stria vascularis. Ischämische Ereignisse stellen somit einen relevanten pathobiologischer Mechanismus dar. Der größere L-NNA induzierte Tonus und die durch L-NNA erhöhte Kalziumsensitivität in männlichen Spiralarterien weist auf eine größere Restriktion des cochleären Blutflusses bei beeinträchtigter endothelialer Funktion hin. Dieses ist vereinbar mit tierexperimentellen Ergebnissen in welchen männliche Tiere anfälliger für altersabhängigen Hörverlust sind.
Unterstützt durch: NIH R01-DC04280