Article
Fibrosereduktion und Resthörerhalt durch implantierbare Hydrogelreservoire im Tiermodell
Search Medline for
Authors
Published: | April 4, 2012 |
---|
Outline
Text
Zielsetzung: Cochlea Implantate (CIs) gehören zur Routinebehandlung bei hochgradiger sensorineuraler Schwerhörigkeit. Postoperativ können jedoch Entzündungen mit Bindegewebszubildung und dem Verlust residualer Sinneszellen auftreten, was die Impedanz erhöht und Resthörvermögen zerstört. Mit Dexamethason (DEX) funktionalisierte CIs könnten Fibrosereduktion und Resthörvermögen unterstützen und so den Erfolg des CI verbessern.
Methode: Ein Hydrogel, bestehend aus StarPEG (Acr-sP(EO-stat-PO) und Hyaluronsäure, wurde in Silikonschläuche überführt und mit einer DEX-Lösung beladen. Diese Reservoire wurden in die Cochleae von Meerschweinchen implantiert. Über 28 Tage wurde das Hörvermögen der Tiere unter dem Einfluss des freigegebenen DEX regelmäßig mittels acoustically evoked auditory brainstem response Messungen überprüft. Nach Tötung der Tiere wurden histologisch das Überleben von Spiralganglienzellen sowie das Auftreten von Fibrose innerhalb der Cochlea ausgewertet.
Als Vergleich dienten zwei Negativkontrollen, bestehend aus Tieren ohne Reservoirimplantation und Reservoiren ohne DEX-Beladung, sowie eine Positivkontrolle, in der DEX über eine Pumpe appliziert wurde.
Ergebnisse: Tiere, denen ein mit DEX beladenes Hydrogelreservoir implantiert worden war, erlitten trotz in der Histologie ermittelter geringerer Spiralganglienzelldichte signifikant weniger Hörverlust als alle anderen Gruppen. Zudem war auch die Fibrose gegenüber den Kontrollgruppen signifikant verringert.
Schlussfolgerungen: Das im Versuch erprobte Hydrogel zeigte im Zusammenhang mit DEX einen günstigen Einfluss auf Fibrose und Erhaltung des Hörvermögens. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften ist es gut geeignet um zukünftig potenziell in Verbindung mit CIs eine medikamentelle Versorgung der Cochlea zu gewährleisten.
Unterstützt durch: EU (NanoEar, NMP4 –CT-2006-02556)