Article
Prävalenz, Diagnostik und Therapie von Tinnitus bei Cochlear Implant-Patienten
Search Medline for
Authors
Published: | April 4, 2012 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Patienten mit höhergradiger Schwerhörigkeit berichten häufig vor und/oder nach der Cochlear Implant(CI)-Operation über Tinnitus verschiedener Schweregrade.
Ziel der Untersuchung ist die Evaluation der Tinnitusprävalenz bei CI-Patienten, dessen Diagnostik und die Entwicklung von speziellen Therapiestrategien für diese Patientengruppe.
Methoden: Rund 50 CI-Patienten wurden vor und nach der Implantation mittels des Tinnitus-Handicap-Inventory und des Strukturierten Tinnitus-Interviews befragt.
Der Schweregrad des Tinnitus und seine Entwicklung im Laufe der CI-Therapie wurden beobachtet.
Therapiestrategien zur Bewältigung des Tinnitus, speziell für CI-Patienten, wurden entwickelt.
Ergebnisse: Die Tinnitusprävalenz in unserem Patientengut ist deutlich niedriger als in vergleichbaren Publikationen. Der häufig beobachtete Effekt, dass der Tinnitus nach CI-Implantaion abnimmt wird bestätigt, ist bei einigen Patienten jedoch nur vorrübergehend zu beobachten.
Spezielle Programmierungsstrategien des CI für Tinnituspatienten wurden erprobt.
Schlussfolgerungen: Die Tinnitusprävalenz und dessen Schweregrad sind bei CI-Patienten niedriger ausgeprägt als häufig vermutet.
Die CI-Implantation bringt bei vielen Patienten eine deutliche Besserung des Tinnitusleidens. Offenbar ist dieser Effekt teilweise vorübergehend.
Spezielle Programmierstrategien sind ein Ausblick, um in Zukunft Tinnitus bei CI-Patienten noch besser behandeln zu können.