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Der videobasierte Kopf-Impuls-Test in der Diagnostik peripher-vestibulärer Störungen: Erste klinische Erfahrungen
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Mit dem klinischen Kopf-Impuls-Test nach Halmagyi konnte bisher die Funktion der Bogengänge seitengetrennt evaluiert werden. Mit dem Video-Kopf-Impuls-Test (Video-KIT) kann der der vestibulo-okuläre Reflex (VOR) im Zeitverlauf visualisiert und quantitativ analysiert werden kann. Die Erfahrungen im klinischen Einsatz sind bisher begrenzt.
Material und Methode: In dieser Studie wurden mit Hilfe des Video-KIT 173 Patienten mit akutem oder chronisch-vestibulärem Syndrom sowie 20 gesunden Probanden als Kontrollgruppe untersucht. Das Muster und die zeitliche Verteilung von kompensatorischen Rückstellsakkaden bei peripher-vestibulären Störungen wurden analysiert.
Resultate: In der Kontrollgruppe fand sich ein normaler Vestärkungsfaktor (Gain) des VOR von 0,8 bis 1. 93 Patienten (54%) zeigten einen pathologischen und 80 Patienten (46%) einen normalen Video-KIT. Dabei zeigten sich offene (catch-up overt) und verdeckte (catch-up covert) Rückstellsakkaden, die isoliert oder in Kombination auftreten konnten. In 14% fanden sich nur catch-up overt Rückstellsakkaden.
Schlussfolgerung: Der Video-KIT ist ein bettseitige durchführbare Untersuchungsmethode, mit der schnell, nichtinvasiv, rezeptor- und seitenspezifisch eine Aussage über den VOR bei Rezeptorfunktionsstörungen in Form von verdeckten und/oder offenen Sakkaden gemacht werden kann. Der Video-KIT ist sensitiver als der klinischen KIT nach Halmagyi bei der Detektion peripher-vestibulärer Störungen.