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Neue Erkenntnisse zur Pathogenese des akuten Hörsturzes – Ergebnisse einer kontrollierten Feldstudie bei der Anwendung der H.E.L.P.-Apherese
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Die Ätiologie sowie Pathogenese beim akuten Hörsturz ist nur unzureichend geklärt. Die Behandlung mittels Plasmapherese versucht über eine drastische Senkung der Lipidproteine eine Verbesserung der Mikrozirkulation am Corti-Organ zu bewirken. Dies führt jedoch nicht bei allen Anwendungen zu einem Therapieerfolg. Das Verständnis der Rolle von Zytokinen und Metabolomen beim akuten Hörsturz könnte neue Therapieansätze geben.
Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 100 Patienten mit einem akuten Hörsturz mit definierten Einschlußkriterien und „intend to treat“-Ansatz innerhalb eines definierten Zeitraums einmalig mit einer H.E.L.P.-Apherese behandelt. Unmittelbar vor und nach der Apherese sowie am 1., 5. und 10 Tag nach der Behandlung wurden bei allen Patienten Blutentnahmen durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte im Gesamtkollektiv sowie getrennt nach Therapieerfolg.
Ergebnisse: Im Rahmen der Studie wurde eine umfassende Datenmatrix des Proteoms sowie der enzymkinetischen Veränderungen durch eine Plasmaapherese erstellt. Insbesondere Immunmodulatoren, wie Zytokine (IL-6, TNF-α) und Chemokine (Fractalkine) zeigten erstmals beschriebene Zusammenhänge mit dem Therapieansprechen.
Schlussfolgerungen: Die gewonnenen Daten adressieren die Rolle der Interaktion von Zytokinen und Metabolomen beim akuten Hörsturz. Die Interpretation der Subgruppenanalyse eröffnet die detailliertere Betrachtung dieses pathogenetisch neuen Feldes. Der Vortrag versucht, Ansätze einer Mustererkennung darzustellen.