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Die diagnostische Aussagekraft der Felsenbein-MRT-Bildgebung bei der Erkennung von Residual- oder Rezidivcholesteatomen als Alternative zur Second look Operation
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: An unserer Klinik ist nach Cholesteatomentfernung über einen endauralen Zugang mit Gehörgangsrekonstruktion die Durchführung einer Second-Look-Operation das übliche therapeutische Vorgehen. Diese Studie versucht den diagnostischen Nutzen einer MRT-Bildgebung des Felsenbeins bei der Erkennung von Residual- oder Rezidivcholesteatomen aufzuzeigen und als Alternative zur Second-Look-Operation zu beurteilen.
Methoden: Insgesamt wurde bei 45 Patienten vor geplanter Second-Look-Operation 6-12 Monaten nach Entfernung eines Cholesteatoms mittels endauraler Operationstechnik ein MRT des Felsenbeins durchgeführt. Alle MRT-Aufnahmen (Siemens Erlangen, 1,5 T Avanto oder Aera Magneton T2-HAST-Diffusion) wurden vom gleichen Untersucher befundet. Anschließend wurden die Ergebnisse der Bildgebung mit den Befunden der durchgeführten Operationen verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt wurde bei 14/45 Patienten ein Residual- bzw Rezidivcholesteatom bei der Operation entdeckt und entfernt. Bei 9/14 Patienten bestand auch in der durchgeführten MRT-Bildgebung der Verdacht auf ein Residual- oder Rezidivcholesteatom. Bei 5 Patienten bestand in der Bildgebung der Verdacht auf ein Cholesteatom. Dies ließ sich bei diesen Patienten in der Second-Look-Operation nicht bestätigen.
Schlussfolgerung: Die Durchführung einer MRT-Bildgebung des Felsenbeins als Alternative zur Second-Look-Operation scheint mit gewissen Einschränkungen praktikabel zu sein. In unserer Studie konnten alle großen Rezidive auch in der Bildgebung bestätigt werden. Die diagnostische Aussagekraft ist allerdings hinsichtlich kleiner Residual- und Rezidivcholesteatome eingeschränkt. Eine denkbare Alternative wäre die Sicherheit der MRT-Diagnostik durch eine Wiederholung der Bildgebung in entsprechenden Abständen zu erhöhen.