Article
Schmeckvermögen bei Patienten mit leichter kongnitiver Störung (LKS)
Search Medline for
Authors
Published: | April 17, 2009 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Mit wachsender Alterung der Bevölkerung treten neurodegenerative Erkrankungen immer häufiger auf. Es ist daher wichtig, Patienten mit einer LKS frühzeitig zu erkennen. Gerade die frühzeitige Therapie wie z.B. kognitives Training kann die Lebensqualität der Betroffenen stabilisieren und eine Konversion hinauszögern. Eine Riechminderung als Frühsymptom ist bei LKS Patienten bekannt, das Schmeckvermögen wurde bisher nicht untersucht.
Methoden: Das Schmeckvermögen von 29 Patienten mit LKS, 30 Patienten mit Alzheimer Demenz (AD) und 29 gesunden, gleichaltrigen Personen wurde mittels imprägnierter Schmeckstreifen untersucht. Zur Einschätzung der kognitiven Funktion wurde der MMSE (Mini-Mental State Examination) durchgeführt.
Ergebnis: Der Gesamtwert sowie die Einzelwerte für süß, sauer, salzig und bitter war für LKS und AD Patienten signifikant schlechter als die Werte von gesunden Gleichaltrigen. Zwischen den LKS und AD Patienten ergab sich jedoch in allen Werten kein signifikanter Unterschied im Schmeckvermögen. Es zeigte sich bei LKS Patienten eine signifikante Korrelation zwischen MMSE und dem Schmeckvermögen – LKS Patienten mit einem niedrigen MMSE hatten ein stärker reduziertes Schmeckvermögen.
Schlussfolgerung: LKS und AD Patienten können mittels Schmecktest von gesunden Gleichaltrigen unterschieden werden. Eine Unterscheidung zwischen LKS und AD Patienten scheint jedoch mittels imprägnierter Schmeckstreifentestung nicht möglich zu sein. Weitere Untersuchungen wie z.B. die Riechtestung, MMSE, ApoE epsilon 4 Genotyp, FDG-PET oder MRT können empfohlen werden.