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Lysozym und Laktoferrinexpression in Oropharynxkarzinomen, Peritonsillarabszess und chronisch entzündeter Tonsille - eine immunhistochemische Untersuchung
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Published: | April 24, 2006 |
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Als Bestandteil der angeborenen antimikrobiellen Abwehr stellen Lysozym und Laktoferrin eine erste Abwehrbarriere an Oberflächen dar. Unter anderem induziert Lysozym in verschiedenen Gram-positiven Mikroorganismen eine Bakteriolyse. Lysozym wird zusätzlich eine Rolle in der Immunpotenzierung und Anti-Tumoraktivität zugeschrieben Laktoferrin hingegen besitzt ein breites antimikrobielles Spektrum durch Freisetzung bakterizider Proteine. Beide Proteine wurden von uns bereits im lymphatischen Gewebe des Waldeyer`schen Rachenringes nachgewiesen.
Zielsetzung der Arbeit: Vergleichende immunhistochemische Analyse der Lysozym- und Laktoferrinexpression in Oropharynxkarzinomen, Peritonsillarabszessen und chronisch entzündeten Tonsillen.
Material & Methoden: An insgesamt 16 Plattenepthelkarzinomen des Oropharynx wurden immunhistochemische Untersuchungen zur Expression von Lysozym und Laktoferrin durchgeführt. Als Vergleich wurde die Expression dieser Proteine an 15 Peritonsillarabszessen und 15 chronisch entzündeten Tonsillen untersucht.
Ergebnis: Lysozym und Laktoferrin wurden in den Tumorformationen mit zunehmender Tumordicke schwächer exprimiert. Sekundärfollikel fanden sich in den Tonsillenkarzinomen nur vereinzelt und wiesen dann im Allgemeinen eine geringradigere Expression dieser Proteine als in chronischer Tonsillitis oder Peritonsillarabszess auf. Die kleinen Speichelsdrüsen wiesen hingegen im Vergleich zu der Expression in chronischer Tonsillitis oder Peritonsillarabszess eine deutlich stärkere Expression auf.
Schlussfolgerung: Lysozym und Laktoferrin wurden sowohl in chronisch und akut entzündetem sowie in tumorösem Gewebe des Oropharynx exprimiert. Nur die Verteilung der Expression erschien unterschiedlich.