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Vergleich der Inzidenz und Risikofaktoren pharyngokutaner Fisteln nach totaler Laryngektomie mit und ohne Trachealkamin nach Herrmann
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Pharyngokutane Fisteln stellen eine der häufigsten Komplikationen der totalen Laryngektomie dar. Die Inzidenz wird in der Literatur mit bis zu 60% angegeben. Bei der totalen Laryngektomie nach Herrmann wird zur Optimierung der Stimmrehabilitation ein Tracheostoma mit Trachealkamin angelegt. Die vorliegende Studie vergleicht das Auftreten von pharyngokutanen Fisteln bei Patienten, die eine totale Laryngektomie mit bzw. ohne Trachealkamin nach Herrmann erhielten und evaluiert die Risikofaktoren für die Entstehung pharyngokutaner Fisteln.
Material und Methoden: Die retrospektive Analyse umfasst alle Patienten, die im Zeitraum von 2003-2015 in den Städtischen Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus GmbH und von 2010-2015 in der HNO Klinik der Uniklinik Köln laryngektomiert wurden.
Ergebnisse: Insgesamt wurde 173 Patienten erfasst. 60 Patienten erhielten einen Trachealkamin nach Herrmann. Die evaluierten demographischen Daten und die Risikofaktoren für die Entstehung von pharyngokutanen Fisteln waren in beiden Gruppen gleich verteilt. Bei 23,3% der Patienten mit bzw 23,9% der Patienten ohne Trachealkamin nach Herrmann trat eine pharyngokutane Fistel auf (p=0,91). Als prädisponierend erwiesen sich in beiden Gruppen ein gesteigerter Alkoholkonsum (p=0,03), kardiovaskuläre Vorerkrankungen (p=0,03), eine Lymphangiosis carcinomatosa (p=0,03) und eine postoperative Wunddehiszenz (p=0,04).
Diskussion: Die Laryngektomie mit Anlage eines Trachealkamins nach Herrmann birgt kein gesteigertes Risiko für das Auftreten von pharyngokutanen Fisteln. Somit kann die Anlage eines Trachealkamins nach Herrmann bei der totalen Laryngektomie als sichere Alternative zur endständigen Ausleitung der Trachea angesehen werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.