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Durchflusszytometrische Charakterisierung des Immuninfiltrates in Kopf-Hals-Karzinomen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Immunologische Therapieansätze gewinnen in der Kopf-Hals-Onkologie zunehmend an Bedeutung. In dieser Studie zeigen wir eine detaillierte Charakterisierung des lymphozytären B- und T- Zellinfiltrates in Kopf-Hals-Karzinomen und stellen die Expression von PD-1/PDL-1 und CTLA-4 auf verschiedenen Populationen als Ziele von Immun-Checkpoint-Inhibitoren dar.
Methoden: Von 37 untherapierten Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom wurden Proben (Blut, Tumor, Normalgewebe) gewonnen. Nach unmittelbarer Dissoziation des Gewebes in Einzelzellen erfolgte die Analyse mittels 10-Farben-Durchflusszytometrie. Zusätzlich wurden Blutproben von gesunden Spendern untersucht.
Ergebnisse: Ein relevantes, meist T-zell-dominiertes Immuninfiltrat ließ sich in 34 der 37 Proben nachweisen. Es zeigte sich, dass naive T-Zellen im Tumor vermindert, die Effektor-T-Zellen dagegen erhöht waren. Auch konnten regulatorische T-Zell-Populationen verstärkt nachgewiesen werden. Eine erhöhte PD-1 und CTLA-4-Expression war auf CD8+- und CD4+-positiven T-Zellen zu erkennen, wohingegen PDL-1 relativ vermehrt auf CD4+-positiven T-Zellen exprimiert wurde. Das B-Zell Infiltrat ist vermehrt durch Plasmazellen und regulatorische B-Zellen charakterisiert. HPV-assoziierte Tumoren zeigen ein gesteigertes T- und B-Zell Immuninfiltrat, wobei die relative Komposition der Subpopulationen vergleichbar war
Schlussfolgerungen: Das Immuninfiltrat in Kopf-Hals-Tumoren ist einerseits durch eine Effektor-T-Zell-Antwort charakterisiert, andererseits aber auch durch eine, die effektive antitumorigene Antwort inhibierende, regulatorische T-Zell-Komponente. Zudem finden sich pro-tumorigene B-Zell-Populationen, welche durch zielgerichtete Therapeutika adressiert werden können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.