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Evidence mapping zur Entscheidungsfindung: Machbarkeit versus Genauigkeit – wie effektiv sind hoch sensitive Literaturrecherchen?
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Published: | August 27, 2015 |
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Einleitung: Evidence mapping ist eine vergleichsweise neue Herangehensweise zur Abbildung des aktuellen Forschungsstands von medizinischen Behandlungen und Prozessen sowie Maßnahmen im Bereich von Public Health. Diese Art der Übersicht kann sowohl für die Entwicklung geeigneter Forschungsfragen hilfreich sein als auch für Entscheidungen hinsichtlich ihrer Relevanz und Priorität; darüber hinaus können Forschungslücken aufgedeckt werden. Allerdings führt der Umfang heutzutage zur Verfügung stehender Daten zu Herausforderungen für Wissenschaftler, die mit Ergebnissen von systematischen Literaturrecherchen in Datenbanken von mehr als 30.000 identifizierten Literaturstellen für ein erstes Screening von Titel und Abstract und in der Folge bis zu 4.000 zu überprüfenden Volltexten konfrontiert sein können.
Fragestellung: Ziel der Arbeit war ein Evidence mapping zur Untersuchung der Fragestellung ‚Diabetes und Führerschein‘ hinsichtlich verfügbarer Evidenz für das Erstellen einer klinischen Leitlinie.
Material und Methoden: Eine hoch sensitive Suchstrategie wurde entwickelt und eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Embase, Medline und The Cochrane Library im April 2014 durchgeführt. Auf der Basis eines veröffentlichten systematischen Reviews wurde der Recherchezeitraum von 2002 bis heute eingeengt und die Recherche auf die Sprachen Englisch und Deutsch begrenzt. Die Evidenz wurde gemäß der Einteilung des Oxford Centre of Evidence-Based Medicine klassifiziert. Zusätzlich wurde eine hoch sensitive Recherche mit einer hoch spezifischen verglichen.
Ergebnisse: Aufgrund der stark fokussierten Fragestellung und der Limits erbrachte die hoch sensitive Recherche eine überschaubare Anzahl von Referenzen sowie hinreichende Evidenz für eine Entscheidung zur Durchführung einer systematischen Evaluation. Unter Anwendung der spezifischen Suchstrategie konnte die Anzahl der Literaturstellen um 25% gesenkt werden, gleichzeitig wurden 88% der relevanten Referenzen identifiziert.
Diskussion: Das Ziel von Evidence maps ist eine Übersicht über ein Forschungsgebiet als Voraussetzung für Entscheidungen, nicht jedoch hohe Genauigkeit wie sie im Fall systematischer Reviews anzustreben ist. Unsere Untersuchungen bestätigen das Ergebnis von Parkhill et al. 2011 [1] zu einer klinischen Fragestellung, dass mit einer hoch spezifischen Recherche eine ausreichende Anzahl oder sogar alle für das Treffen einer Entscheidung relevanten Referenzen identifiziert werden können. Darüber hinaus wird das Bearbeiten von unter Umständen sehr großen Mengen überflüssiger Information vermieden.