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Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik an der Universität Tübingen
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Published: | September 8, 2005 |
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Umfeld
Für ca. 150 Studierende im 2., 3. bzw. 6. klinischen Semester werden drei Lehrveranstaltungen angeboten, deren Besuch für jeden Studierenden Pflicht ist: „Biometrie für Mediziner“, „Klinische Studien und Medizinische Informatik“, „Epidemiologie, Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, Öffentliche Gesundheitspflege“. Die Teile umfassen 6 Doppelstunden in 6 Parallelen à 25 Hörer, 4 Doppelstunden in 3 Gruppen à 50 Hörer, bzw. 9 Doppelstunden im Plenum. Jeder der Teile wird separat geprüft und aus den drei Einzelnoten wird eine Gesamtnote gebildet. Über den Querschnittsbereich 1 hinaus werden u.a. das Wahlfach „Informations- und Wissensmanagement in der Medizin“ mit 4 Lehrveranstaltungen, die biometrisch-methodische Beratung und Kurse für angehende Prüfärzte und Leiter klinischer Studien angeboten. Den Unterricht erteilen ein Dutzend Lehrende (3 mit Baden-Württemberg-Zertifikat Hochschuldidaktik) aus verschiedenen Institutionen. Das Studiendekanat organisiert den Stundenplan, die Gruppeneinteilung und zentrale Klausuren.
Inhalte
Die Querschnittsbereiche 1 ("Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik") und 3 ("Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, Öffentliche Gesundheitspflege") der ÄAppO wurden in Tübingen zu einem gemeinsamen Querschnittsbereich 1 zusammengefasst. Berührungspunkte der Lehrveranstaltungen dieses Querschnittbereichs sind die Medizinische Dokumentation und die Evidenzbasierte Medizin.
Die Voraussetzungen der Evidenzbasierten Medizin werden im 2. und 3. klinischen Semester geschaffen. Zum Beispiel umfasst im 2. klinischen Semester die Nachbesprechung der Hausaufgaben zu einzelnen Studien auch die Vorstellung einer Meta-Analyse. Qualitätsmerkmale therapeutischer und diagnostischer Studien sind Gegenstand im 3. klinischen Semester. Die Evidenzbasierung ist auch eines der Themen im 6. klinischen Semester.
Lernziele
Die Studierenden sollen befähigt werden, ihre Fachliteratur zu verstehen und eigene und fremde Arbeiten kritisch zu betrachten. Dazu müssen sie die Grundbegriffe so sicher selbstständig gebrauchen können, dass in weiterführenden Lehrveranstaltungen daran angeknüpft werden kann. Das betrifft insbesondere den Umgang mit klinischen Studien. Die Studierenden sollen außerdem die wichtigsten Konzepte der Medizinischen Informatik, der Gesundheitsökonomie, der Gesundheitssysteme sowie der öffentlichen Gesundheitspflege kennen und verstehen lernen. Ein detaillierter Lernzielkatalog wird via Internet den Studierenden zugänglich gemacht.
Lehr- und Lernkonzepte
Die Aneignung der Inhalte erfolgt über vorbereitende Lektüre der angegebenen Seiten im Lehrbuch [Ref. 1], Lehrgespräch in den Gruppen, welches durch Fachvortrag oder Impulsreferat angestoßen wird, und individuelle, betreute Übungsaufgaben, darunter eine Hausaufgabe. Die Vorlesungsfolien befinden sich im Internet. Erfolgskontrollen sind die Korrektur der Übungen und Hausaufgaben sowie die Klausuren nach dem 3. und 6. klinischen Semester. Mit der externen Evaluation hat das Dekanat eine Firma beauftragt, die eine freiwillige, internetbasierte Umfrage unter den Hörern organisiert und auswertet, und benennt die besten Dozenten.
Ausblick
Wir streben an, den Wünschen vieler Studenten nach mehr praktischen Übungen in kleinen Gruppen zu entsprechen. Außerdem sollte der Frontalunterricht im Plenum (150 Studierende, großer Hörsaal) durch die interaktiv zu gestaltende Seminarform (max. 15 Teilnehmer) abgelöst werden.