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Ökonomische Evaluation anhand klinischer Studien – Herausforderungen an die Biometrie
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Published: | September 8, 2005 |
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Einleitung
Aufgrund des zunehmenden Interesses an ökonomischer Evaluation neuer medizinischer Interventionen wird auch in klinischen Studien immer häufiger eine Erhebung von Ressourcenverbräuchen und eine Auswertung der damit verbundenen Kosten durchgeführt. Die methodischen Anforderungen, die dadurch an die Planung, Durchführung und Auswertung solcher Studien gestellt werden, sind in den klassischen Lehrbüchern über Therapiestudien nicht behandelt, sie befinden sich zum Teil noch im Prozess der Entwicklung und Konsensfindung. Es soll ein kurzer Überblick über die wichtigsten methodischen Problemfelder der ökonomischen Evaluation im Rahmen klinischer Studien gegeben werden.
Methoden
Spezifische Probleme werden sowohl im Rahmen des Studiendesigns als auch in Bezug auf die Auswertung aufgeworfen. Da sich ökonomische Evaluationen idealerweise auf den Vergleich realer Versorgungsalternativen beziehen, stellen Therapiestudien nach dem sog. pragmatischen Ansatz und entsprechendem Studiendesign die am besten geeignete Grundlage für ökonomische Analysen dar. Die Überlegungen zur Wahl geeigneter medizinischer und ökonomischer Endpunkte führen jedoch bei einer ökonomischen Evaluation oft zu anderen Prioritäten als bei einer reinen klinischen Studie. Insbesondere erfordern sie einen erhöhten Mess- und Erhebungsaufwand und oft auch eine höhere Patientenzahl, was beides nicht immer zu realisieren ist. Unterschiedliche Ansätze zur Kostenmessung, insbesondere der Zugang über den Patienten bzw. über die Krankenkasse, werden verglichen.
Ergebnisse
Eine echte ökonomische Evaluation unterscheidet sich von einer reinen Kostenanalyse dadurch, dass Kosten- und Effektivitätsunterschiede in Relation zueinander gesetzt werden. Dies generiert sowohl konzeptuelle als auch statistische Probleme, für die bereits zahlreiche Lösungsvorschläge existieren, ohne dass ein eindeutiger Konsens erreicht ist. Statistische Schätzprobleme im Zusammenhang mit inkrementellen Kosten-Effektivitäts-Quotienten haben zur Entwicklung des konzeptuell problematischen Net-Benefit-Ansatzes geführt, der allerdings auch die Anwendung regressionsanalytischer Ansätze zur Berücksichtigung von Kovariablen erlaubt.
Diskussion
Im Vergleich zu modellbasierten Ansätzen der ökonomischen Evaluation neuer Interventionen weisen klinische Studien sowohl Vor- als auch Nachteile auf. Es wird dargestellt, in welcher Weise sich die beiden methodischen Zugänge ergänzen können.