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Entwicklung einer Job-Expositions-Matrix für inhalative Holzstaubexpositionen
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Published: | September 8, 2005 |
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Fragestellung
Für eine industriebasierte Fall-Kontroll-Studie zum Risiko der Entwicklung von Adeno-Karzinomen der Nase bei Beschäftigten der Holzwirtschaft sollen berufliche Belastungen ermittelt werden. Ziel ist die Entwicklung einer Job-Expositions-Matrix (JEM) für Deutschland zur beruflichen Belastung durch inhalativen Holzstaub einschließlich Koexpositionen wie Holzschutzmittel und Formaldehyd.
Methoden
Im Rahmen des EU-Projektes WOODEX wurden 20.872 Holzstaubmessungen an deutschen Arbeitsplätzen der Holzwirtschaft zusammengestellt. Diese umfangreichen Messdaten sollen genutzt werden, um die Tätigkeiten zu bewerten, die Beschäftigte der Holzwirtschaft typischerweise ausüben. Mit diesem Instrument soll die Holzstaubbelastung der Fälle und Kontrollen quantifiziert werden. Weiterhin sollen semiquantitativ die Belastungen durch die im Staub vorhandenen Holzzusatzstoffe und Formaldehyd bewertet werden.
Ergebnisse
Für das Jahr 1960 wurden N=62 personenbezogene und N=323 stationäre Messungen für ausgewählte Tätigkeiten in der Holzbranche nachgestellt. Dies bildet die Grundlage der Expositionsabschätzung für die 1950er und 1960er Jahre. Aus den Jahren 1986 bis 2002 liegen Arbeitspatzmessungen zu inhalativem Holzstaub bei Mitgliedsunternehmen der Holz-Berufsgenossenschaft vor. Dabei handelt es sich um N=12369 personenbezogene sowie N=8405 Umgebungsmessungen mit dem „Gesamtstaubprobennahmesystem“ (GSP) und einer medianen Messdauer von 2 Stunden. Ab einer Stunde Messzeit kann die Staubbelastung pro Schicht abgeschätzt werden. Zur Expositionsabschätzung in den 1970er Jahren werden verschiedene statistische Modelle verglichen.
Die Branchen werden in acht Industriezweige nach NACE Rev. 1.1 gegliedert. Der Holzstaub wird weiter nach Holzarten unterteilt. Zeitliche Veränderungen werden durch Modelle und Experten bewertet. Die Expositionen in den Industrie-Holzart-Zeit-Gruppen werden als geometrische Mittelwerte erfasst.
Schlussfolgerungen
Job-Expositions-Matrizen sind notwendige Instrumente zur Bewertung von Belastungen in epidemiologischen Studien, wenn personenbezogene Messungen fehlen. Datenbasis sollten umfangreiche und standardisierte Messprogramme sein.