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Advanced peer-assisted learning: Entwicklung und Auswertung eines neuen Evaluationskonzeptes im Erste-Hilfe-Kurs der Skills Labs Bochum
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Published: | September 20, 2019 |
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Hintergrund: Die Skills Labs der Ruhr-Universität Bochum bieten an insgesamt sieben Standorten die Möglichkeit praktische Fertigkeiten zu erlernen. Durch fakultative, extracurriculare Tutorien können technische Fertigkeiten, Untersuchungstechniken und Vorgehensweisen in Notfallsituationen angst- und risikofrei erprobt werden [1]. Im Kontext dieser Ausbildung eingesetzte studentische Tutoren, werden nach ausgiebiger Einarbeitung zur Vermittlung einfacher, praktischer Fertigkeiten im Vergleich zu professionellen Lehrkräften als gleichwertig erfolgreich angesehen [2]. Die Simulation und Darstellung an Modellen spiegelt zudem ein effektives Konzept zum Erlernen wieder [3], sodass beide Komponenten an der Ruhr-Universität Bochum eingesetzt werden.
Im Erste-Hilfe-Kurs, der im Betreuungsverhältnis von einem studentischen Tutor mit notfallmedizinischer Ausbildung zu vier Teilnehmern unter Supervision eines fachärztlichen Betreuers umgesetzt wird, können pro Semester 64 Studierende in vier Kursen betreut werden. Inhaltliche Schwerpunkte sind das korrekte Absetzen eines Notrufs, die Prinzipien der Basisreanimation, der Einsatz eines AEDs, die Beatmung sowie Versorgung von Verbrennungen und das Vorgehen bei Verkehrsunfällen. Vor und nach jedem Kurs erfolgt eine schriftliche Evaluation zur Selbsteinschätzung in der Umsetzungssicherheit praktischer Fertigkeiten
Materialien & Methoden: Die Einschätzung eigener Kompetenzen und Reflexion über die Sicherheit in der Anwendung praktischer Fertigkeiten stellt eine entscheidende Komponente im Arztberuf dar. Zur Darstellung, wie die Selbsteinschätzung vom Vorwissen und der Komplexität der praktischen Fertigkeit abhängt, wird seit dem Wintersemester 2018/2019 im Erste-Hilfe-Kurs der Skills Labs an der Ruhr-Universität Bochum ein neues Evaluationsverfahren durchgeführt. Neben der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zu den Inhalten des Kurses im Vorfeld, werden gleiche Erhebungen im unmittelbaren Anschluss des Tutoriums, sowie nun erstmalig dann auch aus Sicht von vor dem Kurs durchgeführt. Über die individuelle Pseudonymisierung der Evaluationsbögen konnten die Selbsteinschätzungen im Anschluss zugeordnet und ausgewertet werden.
Ergebnisse: Bei allen bisherigen Teilnehmern (N=40) zeigte sich in der Gesamtzahl der untersuchten Items (n=8) zur Selbsteinschätzung der Sicherheit in der Umsetzung spezifischer praktischer Fertigkeiten (Skala von 1: sehr sicher bis 6: überhaupt nicht sicher), in jeder Kategorie ein Erkenntnisgewinn (Gesamtdurchschnitt vorher MW 3,8 bis nachher MW 1,5). Ähnlich deckungsgleich spiegelten sich die Selbsteinschätzungen nach dem Kurs aus Sicht von vorher wider (MW 3,7).
Hier zeigte sich bei den als weniger anspruchsvoll einzustufenden Tätigkeiten eine vorherig bessere Selbsteinschätzung als die aus der rückblickenden Sicht. Daten aus den eingeholten Evaluationen des Rücklaufs vom Sommersemesters 2019 sollen mit in eine Gesamtauswertung eingehen und bis zur GMA-Tagung ausgewertet werden.
Literatur
- 1.
- Bugaj TJ, Nikendei C. Practical Clinical Training in Skills Labs: Theory and Practice. GMS J Med Educ. 2016;33(4):Doc63. DOI: 10.3205/zma001062
- 2.
- Tolsgaard MG. Clinical skills training in undergraduate medical education using a student-centered approach. Dan Med J. 2013;60(8):B4690.
- 3.
- Issenberg SB, McGaghie WC, Petrusa ER, LeeGordon D, Scalese RJ. Features and uses of high fidelity medical simulations that lead to effective learning: a BEME systematic review. Med Teach. 2005;27(1):10-28.DOI: 10.10 80/01421590500046924