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Wissen versus Anwendung/Verständnis in der Tiermedizin
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Published: | September 11, 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Häufig wird in der Veterinärmedizin die Vermutung geäußert, dass Studierende zwar viel Wissen, dieses Wissen aber in bestimmten Situationen nicht anwenden können. Diese Studie soll dazu beitragen, ob diese Einschätzung auch näherer, wissenschaftlicher Betrachtung standhält.
Methoden: Im Rahmen des Progress Test Tiermedizin (PTT) wurden 136 MC-Fragen wurden von Hochschuldozierenden der 5 am PTT beteiligten deutschsprachigen Universitäten erstellt und in einem mehrstufigen Review-Verfahren qualitätsgesichert. Die Testfragen stammen aus 34 Fächern, die in 5 Blöcken (angepasst an die European Association of Establishments for Veterinary Education – EAEVE) eingeordnet wurden. Pro Fach wurden je 2 Testfragen der Bloom-Taxonomiestufen „Wissen“ und „Verständnis/Anwendung“ gestellt. Etwa 650 Veterinärmedizin-Studierende der FU Berlin absolvierten den PTT und wurden in die Untersuchung einbezogen. Eine spezifische Vorbereitung auf den Test war unerwünscht und aufgrund des großen inhaltlichen Umfangs auch nur unter größtmöglichem Aufwand möglich.
Ergebnisse: Individuell konnten z.T. deutliche Unterschiede zwischen den beiden Taxonomie-Stufen „Wissen“ und „Verständnis/Anwendung“ identifiziert werden. Auch zwischen den einzelnen Semestern ist der Zuwachs an „Wissen“ und „Anwendung/Verständnis“ gesamt wie auch zwischen den einzelnen Fächerblöcken erkennbar. Bei Betrachtung der Gesamt- Studierenden konnten jedoch keine größeren Unterschiede zwischen den beiden Taxonomiestufen ermittelt werden.
Diskussion/Schlussfolgerung: Studierende der Veterinärmedizin lernen während Ihres Studiums stetig dazu und sind durchaus in der Lage, das erworbene Wissen kognitiv anzuwenden. Für die persönliche Entwicklung ist die Rückmeldung zum Antwortverhalten „Wissen“ bzw. „Anwendung/Verständnis“ wichtig, um Stärken zu nutzen bzw. Schwächen während des Studiums auszubalancieren.
Anmerkung: Gefördert durch: „Bologna – Zukunft der Lehre“ der VolkswagenStiftung und Stiftung Mercator