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Berücksichtigung individueller Lernbedürfnisse im Medizinstudium: Das Peer-Teaching-Programm der LMU Co.Med
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Published: | September 11, 2014 |
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Einleitung: Das Curriculum im ersten Studienabschnitt des Medizinstudiums (Vorklinik) der LMU ist für alle Studierende sehr uniform. Individuelle Vorkenntnisse und Lernanforderungen werden kaum berücksichtigt. Seit dem Wintersemester 2008/09 werden Tutorien [1] – von Studierenden der Medizin selbständig geleitete Lehrveranstaltungen – zusätzlich zum Curriculum angeboten. Das anfänglich mit Fokus auf Studierende mit Unterstützungsbedarf entwickelte Programm wurde inzwischen auf prüfungsvorbereitende, veranstaltungsbegleitende und fächerübergreifende Kurse ausgeweitet. Studien zeigen die hohe Akzeptanz und die sehr gute Beurteilung [2] durch die Teilnehmer ebenso wie bessere Klausurergebnisse nach Besuch der Tutorien [3].
Fragestellung: Wie hat sich das Angebot studentischer Tutorien entwickelt? Welche Teilnehmer nutzen die unterschiedlichen Angebote? Wie beurteilen Studierende die Tutorien?
Methoden: Analysiert werden Daten zu Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen stattgefundener Tutorien im Zeitraum WiSe 2008/09 bis einschließlich SoSe 2014 und deren Evaluierungen mit Methoden der deskriptiven Statistik. Charakteristika der Nutzer, z.B. Studienerfolg und Teilnahme an unterschiedlichen Tutorien werden auf Korrelationen untersucht.
Ergebnisse: Das Tutorienangebot startete im WiSe 2008/09 mit insgesamt 98 Unterrichtsstunden, im WiSe 2013/14 umfasste es mehr als 900 Unterrichtsstunden. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass das Angebot unterschiedliche Studierendengruppen erreicht. Tutorien vor Nachprüfungen werden bevorzugt von Studierenden mit, fächerübergreifende Tutorien von Studierenden ohne Erstklausurfehlversuch besucht. Weitere Analysen der Daten werden auf der Tagung präsentiert.
Schlussfolgerung: Studentische Tutorien werden von Studierenden mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen genutzt und bieten in einem ansonsten einheitlichen Curriculum eine Möglichkeit zur Diversifizierung. Vorkenntnisse und Lernverhalten von Tutees und Tutoren können so individuell berücksichtigt werden.
Literatur
- 1.
- Ten Cate O, Durning S. Peer teaching in medical education: twelve reasons to move from theory to practice. Med Teach. 2007;29(6):591-599. DOI: 10.1080/01421590701606799
- 2.
- Eberhorn N, Schütz E, Breitner S, Mirzoyan L, Dethleffsen K. Peer-teaching - Akzeptanz im Curriculum. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP03_07. DOI: 10.3205/13gma027
- 3.
- Beitz C, Eberhorn N, Fietz H, Dethleffsen K. (Near-) peer teaching im ersten Abschnitt des Medizinstudiums. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocP198. DOI: 10.3205/12gma097