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Peer-Mentoring in sozialen Medien am Beispiel von Facebook – Eine mixed-Methods Analyse
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Published: | September 11, 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Facebook wird sowohl von Medizinstudierenden häufig im medizinischen Kontext genutzt [1]. Zentrale Anwendungen von Facebook sind u.a. das Organisieren von virtuellen Gruppen und der Austausch von Inhalten in Form von Bildern und Dateien in diesen Gruppen [2]. Um diesen Austausch besser aus der Perspektive eines fakultären Mentoringprogrammes zu verstehen, haben wir Facebook-Gruppen von Medizinstudierenden im vorklinischen Studienabschnitt in Bezug auf Peer-Mentoring-Elemente [3] untersucht.
Methoden: Posts von Medizinstudierenden im vorklinischen Studienabschnitt wurden aus den entsprechenden Facebook-Gruppen extrahiert, anonymisiert und qualitativ bzw. quantitativ ausgewertet. Über Häufigkeitsverteilungen der Posts wurden relevante Posting-Perioden identifiziert. Eine operationalisierte Peer-Mentoring-Definition wurde entwickelt und für die Kodierung und quantitative Auswertung der Sinnabschnitte eingesetzt.
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 2041 Posts und 8052 Kommentare aus zwei geschlossenen LMU-Gruppen (Gesamtmitgliederzahl n=1378) extrahiert und analysiert. Deskriptive Statistiken zeigten die höchste Aktivität innerhalb der Gruppen zu Beginn der Semester und vor Prüfungsphasen. Die thematische Inhaltsanalyse (Interrater-Reliabilität, Cohens Kappa = 0.77) zeigte auf, dass alle zentralen Peer-Mentoring-Elemente in beiden Gruppen präsent waren. Studierende nutzten die Gruppen auch, um sich gemeinsam auf mündliche und schriftliche Prüfungen vorzubereiten.
Diskussion/Schlussfolgerung: Medizinstudierende des vorklinischen Studienabschnitts nutzen Facebook für Peer-Mentoring. Facebook scheint daher geeignet zu sein, um formalisierte Peer-Mentoring-Angebote zu unterstützen. Darüber hinaus sollten Medizinische Fakultäten das Potential von Facebook als Lehr- und Lernumgebung und mögliche Schwierigkeiten in Bezug auf Professionalität in virtuellen sozialen Netzwerken aufgreifen und im Dialog mit den Studierenden gestalten.
Literatur
- 1.
- Cartledge P, Miller M, Phillips B. The use of social-networking sites in medical education. Med Teach. 2013;35(10):847-857. DOI: 10.3109/0142159X.2013.804909
- 2.
- Hollinderbäumer A, Hartz T, Ückert F. Lehre 2.0 - Wie werden Social Media und Web 2.0 in die medizinische Ausbildung eingebunden? Ein systematischer Literaturüberblick. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(1):Doc14. DOI: 10.3205/zma000857
- 3.
- Baker W, McNicoll A. I can get by with a little help from my friends: Peer mentoring-critical friends for the reflective practitioner. Proceedings of the 29th HERDSA Annual Conference. Perth, Western Australia. 10-12 July 2006. Milperra: Higher Education Research and Development Society of Australasia. S.28-34