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Gesundheitszirkel zur nachhaltigen Organisationsentwicklung in Kindertagesstätten
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Published: | August 20, 2013 |
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Hintergrund: Das Forschungsprojekt „Gesund aufwachsen in Kindertagesstätten (Gi-Kitas)“ ist eine 3-jährige Studie der Hochschule Coburg, an der acht Kindertagesstätten (Kitas) des Landkreises Coburg teilnahmen. Ziel des Projektes war es, mit Hilfe eines Organisationsentwicklungsprozesses das gesunde Aufwachsen von Kindern in ihrem alltäglichen Umfeld zu fördern. Dabei sollten die Gesundheitsförderungsangebote für Kinder, die Arbeitsbedingungen für das pädagogische Personal in der Kita sowie die Bedingungen im Kindergartenumfeld optimiert werden.
Methoden: Die Intervention wurde in der Entwicklungsphase partizipativ mit dem pädagogischen Personal der Kitas sowie den Eltern in Fokusgruppen entwickelt. Darüber hinaus erfolgte eine Qualifizierung von Erzieherinnen zu Gesundheitsbeauftragten.
In der einjährigen Interventionsphase (2012) fanden in jeder Kita Gi-Kitas-Gruppentreffen, angeleitet durch die Gesundheitsbeauftragten, mit Erzieherinnen und teilweise mit Eltern statt. Hierbei wurden unter anderem die Themen Wohlfühlen in der Kita, Elternzusammenarbeit und Zusammenarbeit im Team behandelt. Das Einbeziehen der Eltern und die Betrachtung der Bedingungen im Kindergartenumfeld sowie deren Präsentation und Diskussion in den Gemeinden galten dabei als wichtiger Teil der Organisationsentwicklung.
Das Projekt wurde evaluiert, indem sowohl vor als auch nach der Intervention Interviews mit den Kita-Leitungen geführt, pädagogisches Personal und Eltern schriftlich befragt sowie ein Pausenbrotcheck [1] bei den Kindern und den Erzieherinnen durchgeführt wurden.
Ergebnisse: In den Gi-Kitas-Gruppentreffen wurden die Themen zielorientiert bearbeitet, Problemlösungsstrategien entwickelt und neue Maßnahmen umgesetzt. Ebenso reflektierten die Erzieherinnen ihre Arbeit und identifizierten mögliche Schwachstellen. Bei der Erhebung zu T2 gab ein höherer Anteil des pädagogischen Personals an, vor allem in den Bereichen Ernährung, z. B. insgesamt gesündere Pausenverpflegung der Kinder sowie Elternarbeit, z. B. erhöhte Teilnahme an Elternabenden und Eltern-Kind-Aktionen, Besserungen zu beobachten.
Diskussion: Die gesundheitsförderliche Entwicklung der Organisation Kita erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem pädagogischen Personal in den Kitas, den Eltern und der Kommune [2]. Durch die Arbeit in den Gi-Kitas-Gruppentreffen konnten dahingehend bereits bestehende Ansätze weiter ausgebaut werden. Der Gesundheitszirkel eignet sich sehr gut, um langfristig Veränderungen in der Organisationsstruktur zu bewirken.
Literatur
- 1.
- aidinfodienst. Der Pausenbrot-Check für Kita und Schule damit alle Kinder clever frühstücken. Bonn: aidinfodienst; 2009.
- 2.
- Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. Gesunde Kita für alle. Leitfaden zur Gesundheitsförderung im Setting Kindertagesstäte. Hannover: Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.; 2010.