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Welche Rolle spielen Persönlichkeitsmerkmale von Medizinstudierenden bei ihrer Einstellung zur Psychiatrie?
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Published: | September 18, 2012 |
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Fragestellung: Um die Einstellung zur Psychiatrie von Medizinstudierenden zu untersuchen, wird seit 2010 an der Universität Ulm die SEMPER-Studie (Studie zu Empathie, Motivation für Psychiatrie und emotionale Ressourcen) durchgeführt. Ein Ziel dieser Studie ist, zu überprüfen, welche Rolle Persönlichkeitsmerkmale bei der Einstellung von Studierenden zur Psychiatrie im Studienverlauf spielen.
Methoden: An der zweiten Online-Umfrage der SEMPER-Studie nahmen von Okt. bis Dez. 2011 440 Medizinstudierende aller Semester der Universität Ulm teil. Verwendet wurden unter anderem der Fragebogen ATP-35 (Attitude Towards Psychiatry-35) in deutscher Übersetzung) sowie das NEO Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI).
Ergebnisse: Die Einstellung zur Psychiatrie war mit einem Mittelwert von 127±14 im ATP-35 insgesamt positiv. Es zeigte sich eine leichte Steigerung im Vergleich zur ersten Befragung (Mittelwert 124±22, N=714). Die Studierenden, die zum zweiten Mal teilnahmen (N=135), zeigten ebenfalls eine leichte Steigerung (Mittelwert 129±15 vs. Mittelwert 126±14). Die Einstellung zur Psychiatrie korrelierte positiv mit den Persönlichkeitsfaktoren "Extraversion“, "Offenheit“ und "Verträglichkeit“ sowie negativ mit dem Faktor "Neurotizismus“. Diese Ergebnisse entsprechen in etwa den Ergebnissen aus der ersten Befragung.
Schlussfolgerung: Im Studienverlauf verbessert sich die Einstellung der Studierenden gegenüber der Psychiatrie. Die Persönlichkeitsmerkmale der Studierenden sowie die Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen und der Einstellung zur Psychiatrie bleiben weitgehend konstant [1], [2], [3].
Literatur
- 1.
- Singer P, Dornbush RL, Brownstein EJ, Freedman AM. Undergraduate psychiatric education and attitudes of medical students towards psychiatry. Compr Psychiatry. 1986;27(1):14–20. DOI: 10.1016/0010-440X(86)90065-9
- 2.
- Strebel B, Obladen M, Lehmann E, Gaebel W. Einstellungen von Studierenden der Medizin zur Psychiatrie. Nervenarzt. 2000;71:205–212. DOI: 10.1007/s001150050030
- 3.
- Pollock DC, Byrne PN, Shanley DF. Personality and performance in psychiatric education. Med Educ. 1982;16(1):44–47. DOI: 10.1111/j.1365-2923.1982.tb01218.x