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Implementierung longitudinaler, interdisziplinärer und wissenschaftlicher Programme – Sozietäten an der Medizinischen Fakultät Heidelberg
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Published: | September 18, 2012 |
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Fragestellung: Wie kann es gelingen, interdisziplinäre Themenfelder in die medizinische Ausbildung zu integrieren, die Studierenden eine longitudinale neigungsspezifische Vertiefung ihrer Interessen ermöglichen und gleichzeitig eine Struktur für wissenschaftliche Ausbildung schaffen?
Methode: An der Medizinischen Fakultät Heidelberg wurden im Jahr 2008 interdisziplinäre Verbünde vorklinischer und klinischer Fächer gegründet, die Sozietäten [1]. Sozietäten widmen sich einem interdisziplinären medizinischen Schwerpunktgebiet und sind nach einer repräsentativen Persönlichkeit der Medizin benannt: Multidisziplinäre Onkologie (Czerny), Gehirn, Körper, Geist (Jaspers), Transplantationsmedizin (Sir Peter Medawar), Immunologie: Wissenschaft und Klinik (Witebsky), Interdisziplinäre Traumatologie des Kopfes (Unterharnscheidt) [http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/Startseite.110378.0.html]. Die Sozietäten sind freiwillige Veranstaltungen, in denen Studierende an ausgewählten Lehrveranstaltungen, Journal Clubs, Laborpraktika oder OP-Hospitationen teilnehmen und interdisziplinäre Themen bzw. Forschungsfragen longitudinal verfolgen. In den Sozietäten werden direkte thematische Anknüpfungspunkte für Promotionsarbeiten geschaffen und sozietätsübergreifende Lehrveranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten angeboten, eine wissenschaftliche Förderstruktur, wie sie im deutschsprachigen Raum außerhalb von Promotionskollegs selten ist [2], [3].
Ergebnisse: An den Sozietäten nehmen 22-25% der in Frage kommenden Studierenden (N=~900) regelmäßig teil. An 22 Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten haben insgesamt N=248 Studierende teilgenommen.
Schlussfolgerung: Mit den Sozietäten wurde eine longitudinale, interdisziplinäre Struktur geschaffen, die wissenschaftliche Kompetenz und wissenschaftliches Arbeiten bei Studierenden gezielt fördert. Die hohe Teilnehmerzahl der freiwilligen Veranstaltung zeigt, dass dies dem Bedarf der Studierenden gerecht wird.
Literatur
- 1.
- Jünger J, Schultz JH, Schönemann J, Wagener S, Drude N, Duelli R, Resch F. AMEE Guide Supplements: Peer-assisted learning: A planning and implementation framework. Guide supplement 30.6-Practical. Med Teach. 2009;31(1):55-56. DOI: 10.1080/01421590802298181
- 2.
- Deutsche Forschungsgemeinschaft. Klinische Forschung - Denkschrift. Bonn: Deutsche Forschungsgemeinschaft; 2000.
- 3.
- Deutsche Forschungsgemeinschaft. Empfehlungen der Senatskommission für Klinische Forschung - Strukturierung der wissenschaftlichen Ausbildung für Medizinerinnen und Mediziner. Bonn: Deutsche Forschungsgemeinschaft; 2010.