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Keine Leistung ohne Leistungsträger: Das Studium in Health Care Management an der Universität Greifswald
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Received: | May 21, 2008 |
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Revised: | August 6, 2008 |
Accepted: | August 6, 2008 |
Published: | August 19, 2008 |
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Die Herausforderungen des Gesundheitswesens sind gewaltig und fordern alle Leistungsträger in diesem Sektor heraus. Demographie, Globalisierung, 6. Kondratieff, Wertewandel, Armut und globale Umweltveränderungen perturbieren das etablierte Sozialsystem in Deutschland. Wir brauchen dringend neue Ideen, um die anstehenden Veränderungen zu meistern. Allerdings stellt sich die Frage, wer diese Innovationen generieren und umsetzen soll. Die bisherige Ausbildung in Medizin, Pflege und Ökonomie ist nicht darauf ausgerichtet, organisatorische oder soziale Innovationen für das Gesundheitswesen der Zukunft zu erzeugen oder zu adoptieren.
Die Innovationsfähigkeit ist zum Teil angeboren oder in frühester Kindheit erworben. Zum Teil können aber auch als Erwachsener Potentiale entwickelt werden. Hierzu bedarf es einer fachlich-soliden Managementausbildung zukünftiger Ärzte, damit sie Zukunftsherausforderungen als Chancen begreifen und auf Grund der eigenen Führungskompetenz mutige, professionelle Schritte gehen. Dies erfordert vor allem eine interdisziplinäre Kompetenz, wie sie in einem Studiengang in Health Care Management erworben wird.
Anhand des Beispiels des Master of Science Health Care Management, der an der Universität Greifswald von der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät angeboten wird, werden die Konzeption und die Lehrziele eines Studiengangs beschrieben, der zukünftige Entscheidungsträger des deutschen Gesundheitswesens ausbilden soll. Das Lehrziel ist einerseits die Berufsfähigkeit als Führungskraft in Einrichtungen des Gesundheitswesens, andererseits die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen der Leistungsträger. Hierzu gehört auch eine ethische Reflexionsfähigkeit.
Der Vortrag schließt mit einem begründeten Appell an Krankenhäuser, in die ökonomische Ausbildung ihrer Ärzte zu investieren. Krankenhäuser, die rechtzeitig Führungskräfte heranbilden, die den Anforderungen in einem dynamischen und komplexen Umfeld des Gesundheitswesens gerecht werden können, haben komparative Marktvorteile gegenüber Einrichtungen, die allein auf die medizinische Fachlichkeit ihrer Mitarbeiter bauen und deren Managementkompetenz vernachlässigen.