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POL Polypharmakotherapie
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Published: | September 14, 2011 |
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Hintergrund: Durch die Zunahme des Anteils multimorbider Patienten und der damit häufig verbundenen Polypharmakotherapie, ist auch der Umgang damit ein wichtiges, wenn auch komplexes Lernziel in der Medizinerausbildung. Neben den offensichtlichen Problemen wie Arzneimittelinteraktionen und Zunahme der UAW stehen auch die Definition von Therapiezielen, die Frage der Adherence und die Grundlagen einer rationalen Arzneimitteltherapie im Mittelpunkt. Auf Grund der nahezu unendlich vielen möglichen Varianten von Multimorbidität und Polypharmakotherapie müssen neben dem reinen Faktenwissen Strategien zur Problemerkennung und Problemlösung Lernziele sein.
Es wird untersucht, in wieweit eine lernerzentrierte, interaktive Unterrichtsform wie POL (Problemorientiertes Lernen) aus Sicht der Studierenden geeignet ist, um komplexe Themen wie Polypharmakotherapie zu bearbeiten.
POL wird seit 2004 in Hamburg im klinischen Studienabschnitt des Curriculums eingesetzt. Alle Studierenden bearbeiten innerhalb der sechs Themenblöcke von jeweils 12 Wochen Dauer 10 POL Fälle. Im Rahmen des Themenblocks „Psychosoziale Medizin“ werden u.a. vier POL Fälle mit allgemeinmedizinischer Beteiligung und ein allgemeinmedizinischer Fall zum Thema Polypharmakotherapie „Viel hilft viel“ bearbeitet.
Material und Methoden: Pro Jahr absolvieren rund 360 Studierende den Themenblock „Psychosoziale Medizin“.
Pro Trimester gibt es 12 POL-Gruppen mit 8 bis 11 Teilnehmern. Die POL Tutoren kommen aus der Allgemeinmedizin, Arbeitsmedizin, Psychiatrie, Psychosomatik und Sozialmedizin und haben alle an einer fakultätsinternen Didaktikschulung teilgenommen.
Nach Abschluss eines Trimesters wird durch das Dekanat der Unterricht kontinuierlich elektronisch evaluiert. Hierbei werden folgende Items zum POL Unterricht auf einer sechsteiligen Lickertskala erhoben: Eignung der POL Fälle, Erfüllung der Aufgabe durch den POL Tutor, Lernprozess, Lernzuwachs, Gesamtzufriedenheit. Zusätzlich wird seit Anfang des Studienjahres 2010/11 der POL Fall „Viel hilft viel“ schriftlich evaluiert. Neben den soziodemographischen Daten und der Anzahl und Art der bereits absolvierten Themenblöcke werden die Studierenden um eine Einschätzung der Eignung des POL Falles, des Schwierigkeitsgrades, Möglichkeiten Lernziele zu erstellen, Diskussionsanreiz, Lernzuwachs, Gesamtzufriedenheit gebeten. Freitextkommentare sind bei beiden Evaluationen möglich. Die Rücklaufquote liegt aktuell bei rund 98%.
Ergebnisse: Erste Auswertungen zeigen, dass die Beurteilung des POL Falles „Viel hilft viel“ sich nicht deutlich von der Gesamtbeurteilung unterscheiden. Die endgültigen Ergebnisse werden zum Kongress vorliegen. Folgende Fragen sollen u.a. beantwortet werden: Ist nach Einschätzung der Studierenden POL geeignet um komplexe Themen wie „Polypharmakotherapie“ zu erarbeiten? Unterscheidet sich die Evaluationsergebnisse zum POL Fall Polypharmakotherapie von den Evaluationsergebnissen zu POL allgemein? Ist die Beurteilung des POL Falls vom Vorwissen der Studierenden abhängig?