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Retrospektive Analyse zur regionsspezifischen Anwendbarkeit von Dermisersatzpräparaten an der Nase – Rekonstruktion bei 35 Patienten mit 75 betroffenen ästhetischen Einheiten
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Published: | July 16, 2018 |
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Hintergrund: Die Rekonstruktion der ästhetischen Einheiten der Nase stellt eine Herausforderung in der Dermatochirurgie dar. Ob der Einsatz von Dermisersatzpräparaten hier sinnvoll ist, wird kontrovers diskutiert.
Ziel: Diese unizentrische, retrospektive Studie sollte klären, ob die Anwendung von Dermisersatzpräparaten zur Rekonstruktion von Defekten an der Nase sinnvoll ist.
Methode: Bei insgesamt 35 Patienten, bei denen zwischen 2010-2017 ein Defekt an der Nase mittels Dermisersatzpräparates gedeckt wurde, wurden der operative Verlauf, das postoperative Ergebnis sowie evtl. aufgetretene Komplikationen untersucht.
Ergebnisse: Bei 35 Patienten wurden Dermisersatzpräparate zur Rekonstruktion von Defekten an der Nase angewendet. Das mediane Alter der Patienten betrug 77 Jahre (Range 29-92 Jahre). Die Defekte waren nach histographisch-kontrollierter Exzision von 32 Basalzellkarzinomen, 4 Plattenepithelkarzinomen, 2 Melanomen und 1 Trichoblastom aufgetreten. Zwei Patienten litten unter zwei und ein Patient unter drei Tumoren. Die mediane Defektgröße betrug 5,22cm2 (Range 0,48-44,8 cm2). Der Defekt involvierte in 12 Fällen eine, in 12 Fällen zwei, in 8 Fällen drei und in 3 Fällen mehr als drei ästhetische Einheiten. Die Nasenspitze und der Nasenrücken wurden 12 mal, der Nasenflügel wurde 13 mal, der Nasenabhang wurde 21 mal und extranasale ästhetische Einheiten wurden 17 mal rekonstruiert. Bei 6 Patienten wurde Matriderm® und bei 29 Integra® (zweischichtig (n=10) oder einschichtig (n=19)) angewendet. Bei 7 Patienten wurde die Deckung mittels Dermisersatzpräparates kombiniert mit einer Lappenplastik. In 29/35 (83%) Fällen heilte der Befund komplikationslos. In 6/35 (17%) Fällen traten Komplikationen auf. Im Bereich der Nasenspitze und des Nasenrückens traten keine Komplikationen auf. Es entwickelte sich in einem Fall eine Fistel im Bereich des Nasenabhangs (n=1 [1 von 21 Fällen]; 5%). Als weitere Komplikationen traten ein Hochzug des Nasenflügels (n=3 [3/13; 23%]) und die Ausbildung eines Ektropiums auf (n=2 [2/3; 66%]). Die Fistel und ein Fall des Ektropiums mussten in einem zweiten chirurgischen Eingriff operativ saniert werden.
Schlussfolgerung: Hautersatzpräparate sind zur Rekonstruktion von Defekten an der Nasenspitze, Nasenabhang oder Nasenrücken gut geeignet. Bei Defekten am Nasenflügel und Defekten der infraorbitalen Region sollte eine andere Methode bevorzugt werden.
KM & PK sowie WK & MF haben gleichermaßen zur Arbeit beigetragen.