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Quantifizierung des prädiktiven Wertes von anticholinergen Symptomen zur Vorhersage von Stürzen bei älteren hausärztlichen Patienten mit Multimedikation
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Published: | February 12, 2020 |
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Hintergrund/Fragestellung: Medikamente mit anticholinergen Effekten stellen die am häufigsten potentiell altersinadäquaten Verordnungen dar und sind insbesondere für ältere Patienten mit einer Reihe von negativen gesundheitlichen Outcomes, wie z.B. Stürzen, verbunden. Existierende Instrumente zur Messung anticholinerger Last sind heterogen sowie impraktikabel und zeigen inkonsistente Assoziationen mit patienten-relevanten Outcomes. Da diese zudem keine Möglichkeit der Berücksichtigung individueller Patientencharakteristika (z.B. individuelle Suszeptibilität) bieten, liefern sie kaum Unterstützung in der Entscheidungsfindung für oder gegen das Absetzen solcher Medikamente. Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher zu untersuchen, welche Symptome ‚red flags‘ bei der Verschreibung anticholinerg wirkender Medikamente sind, um Stürze bei älteren Hausarztpatienten vorherzusagen.
Methoden:
- Design: Entwicklung eines prognostischen Modells auf Basis von individuellen Patientendaten der PROPERmed-Studie (PROSPERO: CRD42018088129).
- Population: 1.699 Patienten (≥60 Jahre, ≥5 Medikamente, ≥1 chron. Erkrankung ohne Demenz) aus 2/5 der in PROPERmed inkludierten CRTs (PRIMUM u. RIME).
- Endpunkt: Sturz (binäres Outcome) innerhalb von 6 Monaten nach Baseline.
- Potentielle Prädiktorvariablen: Anticholinerge Symptome und Last (anhand v. Instrumenten), Soziodemographie, morbiditäts- und medikationsbezogene Variablen (inkl. Laborwerte), Parameter zum allg. Gesundheitszustand.
- Statistik: Stufenweise Modellierung mit logistischer Regression.
Ergebnisse: Nicht zutreffend, da Studienprotokoll.
Schlussfolgerung: Symptome als ‚red flags‘ stellen eine Verbindung zur individuellen Suszeptibilität von Patienten gegenüber anticholinerger Belastung dar und könnten die klinische Entscheidungsfindung für oder gegen das Absetzen eines dieser Medikamente zur Vermeidung von Stürzen unterstützen.
Interessenkonflikte: Keine