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Faktorielle Validierung des revidierten Fragebogens zur Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF-FB-R)
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Published: | February 12, 2008 |
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Hintergrund
Aufgrund eines Mangels an deutschsprachigen Instrumenten zur Messung der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) wurde theoriegeleitet ein Fragebogen für Patienten (PEF-FB) entwickelt. Eine erste Validierung an einer indikationsübergreifenden Stichprobe führte zur Entfernung einzelner Items. Daraus resultierte eine Skala mit 11 Items, die eine akzeptable interne Konsistenz von (.77) aufwies. Anhand dieser reduzierten Skala ließen sich jedoch nicht mehr alle 9 Prozessschritte der PEF erfassen. Zudem wies die Skala starke Deckeneffekte auf.
Methoden
In einer Revision wurde der PEF-FB um 15 Items ergänzt, um den Prozess der PEF vollständig messen zu können. Zudem wurde das Antwortformat von einer 4 stufigen auf eine 6 stufige Likert Skala erweitert. An einer indikationsübergreifenden Stichprobe von N=1501 Patienten erfolgte die faktorielle Validierung anhand einer explorativen Faktorenanalyse und Reliabilitätsanalyse.
Ergebnisse
Die 26 Items des PEF-FB-R bilden einen Faktor und klären 62,4% der Varianz auf. Zwei Items weisen jedoch nur unzureichende faktorielle Ladungen auf. Reliabilitätsanalysen nach Entfernung dieser Items resultierten in einem Cronbach alpha von .98. Die Itemschwierigkeiten der 6-stufigen Likert Skala liegen zwischen 1,84 (SD=1,14) und 3,32 (SD=1,94). Alle 24 Items zeigen hohe Trennschärfen (.59-.87).
Schlussfolgerung/Implikation
Auch der revidierten Version des PEF-FB liegt eine eindimensionale Skala zugrunde. Die hohen Reliabilitäts- und Korrelationswerte weisen jedoch auf redundante Items hin. Mit der Erweiterung des Antwortformates auf eine 6 stufige Likert Skala konnte mehr Varianz in den Antworten erreicht und somit dem Problem der Deckeneffekte entgegengewirkt werden.
Damit der PEF-FB-R als praktikables und ökonomisches Instrument eingesetzt werden kann, sollte die Anzahl der Items soweit reduziert werden, dass keine Redundanzen mehr vorliegen, aber dennoch alle Prozessschritte der Partizipativen Entscheidungsfindung erfasst werden können.