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Kooperatives Peer-Reviewing als Regulierungsinstrument im Studienmanagement
Collaborative peer-reviewing in trial management
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Published: | February 12, 2008 |
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Hintergrund
Monitored Target- und Incentive-Systeme zur Optimierung von klinischen Prozessen werden eingesetzt, um das Gesundheitswesen zu mehr Leistungsorientierung zu bewegen. Solche Systeme scheitern, wenn Komplexität und kooperative Dynamik der Prozesse sich nicht adäquat erfassen lassen und dadurch stattdessen die Leistung schmälern.
Im Folgenden wird ein Studienmanagementsystem beschrieben, das am Zentrum für Klinische Studien (ZKS) in Zusammenarbeit mit der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln für die Verwaltung von klinischen Studien nach GCP- und WHO-Richtlinien als Softwaresystem entwickelt und erprobt wird.
Methoden
Das System besteht aus einer kollaborativen Webplattform, in der Daten sowohl klinischer Studien als auch der daran beteiligten Personen, in erster Linie Prüfärzte und Studienkoordinatoren, strukturiert erfasst werden. Das dezentrale System verfolgt einen bottom-up Ansatz: Personen, die unmittelbar an einer Studie beteiligt sind, werden direkt in Arbeitsabläufe eingebunden. Die Datenqualität wird durch parametrisierbare Plausibilitätsprüfungen gesichert. Grundlage der Qualitätssicherung sind jedoch die kooperativen Arbeitstechniken zur Steuerung des Systems: Datenänderungen sind sichtbar und mit Kontaktdaten der Bearbeiter, deren Organisationseinheit, Kenntnissen und Rollen verknüpft. Diese Transparenz fördert das peer-reviewing und erleichtert die Kommunikation.
Die Motivation, das System konstruktiv zu nutzen, kann in drei incentive Kategorien gegliedert werden:
Remunerative incentives: Zeitgewinn durch klare Workflows, und Nutzung gemeinschaftlich zur Verfügung stehender Materialien zur Studiendurchführung.
Moral incentives: Beachtung innerhalb der Forschergemeinschaft.
Coercive incentives: Nichterfüllte Prozesse werden temporär über ein kostenpflichtiges Service-Paket vom ZKS übernommen, eine Maßnahme, die von den Nutzern als entlastende Rückversicherung positiv angenommen wird.
Ergebnisse
Die Software wird aktuell von 364 Personen in mehr als 20 Arbeitsgruppen genutzt. Es werden bisher 277 klinische Studien verwaltet. 6 Arbeitsgruppen nutzen das System über ein eigenes Portal.
Schlussfolgerungen
Unser System konnte Qualität und Geschwindigkeit der Datenerfassung steigern. Es unterstützt die vorhandene Forschergruppendynamik und bewährt sich trotz Funktionskomplexität als intuitiv. Die Transparenz der Leistung und die Möglichkeit Studienportfolio und Ressourcen in einem eigenen Portal zu veröffentlichen motivieren zur Mitwirkung am gemeinsamen Projekt.
Förderkürzel: BMBF:01KN0706
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