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Parapapilläre Fundusautofluoreszenz bei Patienten mit Pseudoexfoliationssyndrom und PEX-Glaukom
Parapapillary fundusautofluorescence in patients with pseudoexfoliation syndrome and PEX glaucoma
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Eine Zunahme der parapapillären Atrophiezone ß ist mit dem Fortschreiten des morphologischen Glaukomschadens assoziiert. Histologische und spektroskopische Untersuchungen zeigen eine Akkumulation von Lipofuszin in den Lysosomen des retinalen Pigmentepitheles in der parapapillären Atrophiezone α. Untersucht wurden Ausdehnung und Verteilung der parapapillären Autofluoreszenz (PAF) bei Patienten mit PEX und sekundärem Offenwinkelglaukom bei PEX im Vergleich zu einer augengesunden Kontrollgruppe.
Methode
In einer kontrollierten prospektiven Querschnittsstudie wurden 53 Patienten mit sek. OWG bei PEX, 9 Patienten mit OHT bei PEX, 8 Patienten mit PEX und 30 augengesunde Probanden mit dem konfokalen Scanning Laser Ophthalmoskop (HRA, Heidelberg Engineering) untersucht. Die Detektion von Lipofuszin erfolgte durch Anregung mittels eines Argon-Blau-Lasers (488 nm) und Detektion der Autofluoreszenz oberhalb 500 nm. Patienten und Probanden erhielten eine komplette augenärztliche Untersuchung und umfassende Glaukomdiagnostik, Ausschlusskriterien waren pathologische Veränderungen von Retina und RPE, sowie Myopie >3 dpt.. Die Auswertung erfolgte mittels der HRA-Standardsoftware. Bestimmt wurden die Fläche der parapapillären autofluoreszenten Areale, der mittlere Abstand von der Papille, die zirkuläre Ausdehnung nach der Anzahl der betroffenen Stunden und die Verteilung entsprechend der Sektoreneinteilung nach Jonas.
Ergebnisse
Bei Patienten mit sek. OWG bei PEX wurde eine signifikante Zunahme von Fläche (p<0,001), zirkulärer Ausdehnung (p<0,01) und mittlerem Abstand vom Elschnig’schen Skleralring (p<0,001) der PAF im Vergleich zur Kontrollgruppe beobachtet. Im Gruppenvergleich von Patienten mit PEX im Vergleich zur Kontrollgruppe konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Bei sek. OHT bei PEX zeigte sich eine Tendenz, die jedoch nur für den mittleren Abstand Signifikanzniveau erreichte. Innerhalb der Gruppe mit sek. OWG bei PEX fand sich eine Zunahme der autofluoreszenten Gesamtfläche mit steigendem maximalen Augeninnendruck.
Schlussfolgerungen
Eine vermehrte PAF bei PEX ohne OHT oder manifesten Glaukomschaden konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht nachgewiesen werden. Sowohl die Ausdehnung der Autofluoreszenz als auch deren mittlerer Abstand zur Papille scheinen mit zunehmendem Glaukomschaden anzusteigen. Bei sek. OWG bei PEX fanden wir eine Assoziation der autofluoreszenten Areale mit steigendem maximalen Augeninnendruck.